In der Schreinerei spielt die Musik


Leidenschaftlicher Schreiner und Musiker: Michael Reichmuth (23) mit seinem Akkordeon in der Werkstatt der Schreinerei. Bild: Caroline Mohnke
Leidenschaftlicher Schreiner und Musiker: Michael Reichmuth (23) mit seinem Akkordeon in der Werkstatt der Schreinerei. Bild: Caroline Mohnke
Leute. Eingebettet zwischen einer majestätisch thronenden Felswand und saftigen Blumenwiesen liegt die Föhn Schreinerei AG in Unteriberg SZ. Geschäftsführer ist ein musikalischer, junger Mann: Michael Reichmuth, der gemeinsam mit seinen drei Geschwistern in der Familienkapelle «Echo vom Paradiesli» musiziert.
Die Liebe zur Musik liegt in der Familie: «Ungefähr mit fünf Jahren hatte ich zum ersten Mal eine Handorgel in der Hand», sagt der Unteriberger im Büro der Schreinerei. Inspiriert hat ihn sein älterer Bruder Simon, der schon länger musiziert habe. Zu seinen musikalischen Geschwistern gehören die jüngeren Schwestern Alisha und Shanja. Alisha spielt Klavier, Shanja Alphorn und Trompete. Der Vater jodelt in der Trachtenjodlergruppe und zieht ab und zu am Bass, die Mutter hat früher Panflöte gespielt. «Auch die Wahl meines Berufes fiel mir nicht schwer», sagt Reichmuth. Denn Vater Peter ist ebenfalls Schreiner und arbeitet im Betrieb. «Während der Schulzeit sprang ich an Mittwochnachmittagen gern ein und half mit», erzählt der 23-Jährige, und man sieht ihm seine Freude am Beruf an. Nach der vierjährigen Lehre in Oberiberg machte er einen Abstecher nach Altendorf, wo er zwei Jahre in einem Betrieb mit CNC-Maschinen arbeitete. An seinem Beruf mag er nebst der Vielseitigkeit die Genauigkeit. «Ich arbeite gerne mit den Händen und finde es schön, dass ich am Abend sehe, was ich gemacht habe.» Nebst dem Handwerklichen liege ihm aber auch das Planen: Noch bis im Herbst dauert seine Weiterbildung zum Projektleiter. Mit seinen jungen 23 Jahren ist er bereits Geschäftsführer von drei Mitarbeitenden und einem Lernenden. «Dazu brauchte es anfangs etwas Mut, und es war auch ein bisschen ein Sprung ins kalte Wasser.» Aber er habe es keine Minute bereut.
«Mein Bruder hatte die Idee, unsere erste CD als Abschluss- arbeit in der Sekundarschule zu produzieren.»
«Es ist schön, mit meinen Geschwistern ein gemeinsames Hobby zu haben.» Der Zusammenhalt sei wertvoll. Das Quartett sei viel zusammen unterwegs, inzwischen in der ganzen Schweiz, und einmal in der Woche werde im Elternhaus geprobt. «Im Jahr haben wir rund 20 Auftritte», sagt Reichmuth. Das «Echo vom Paradiesli» gewann 2015 den Nachwuchswettbewerb «Viva Volksmusik» vom Schweizer Fernsehen. Die Jungformation brachte auch zwei CDs heraus. «Mein Bruder hatte die Idee, die erste für seine Abschlussarbeit in der Sekundarschule zu produzieren.» Über die Note von 5,8 freute sich schliesslich die ganze Familie. Die zweite CD entstand dann 2018 im Tonstudio. Die Jungmusiker sind Frohnaturen, dies erkennt man an den fröhlichen Gesichtern an ihren Auftritten und im Alltag. Die beiden Schwestern wohnen noch zu Hause. Sein Bruder lebt in Rothenthurm und er selbst mit seiner Verlobten Eliane, einer begabten Trachtenjodlerin, in Unteriberg. Zweimal in der Woche geniesst er das Mittagessen in seinem Elternhaus. Ist er nicht am Musizieren oder in der Schreinerei, fährt er im Winter gerne Ski, spielt Unihockey im Klub in Einsiedeln oder Tennis.
Der nächste grössere musikalische Auftritt findet diesen August in Appenzell statt: Das Quartett spielt dort am Ländlerfest. Doch auf einen sehr grossen Tag in diesem Jahr freut er sich ganz besonders: Die Hochzeit mit Eliane, die ebenfalls im August geplant ist.
Veröffentlichung: 08. Juli 2024 / Ausgabe 27-28/2024
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