Den Anforderungen genügen


Am Branchentreff des SVZ wurde rege über das Projekt «Neugestaltung 3. Sek» diskutiert. Bild: Marcel Künzi
Am Branchentreff des SVZ wurde rege über das Projekt «Neugestaltung 3. Sek» diskutiert. Bild: Marcel Künzi
Branchentreff. Am Frühjahrsanlass des Schreinermeisterverbandes Kanton Zürich (SVZ) ging es um den Berufsnachwuchs beziehungsweise um das Projekt «Neugestaltung 3. Sek». Dabei wurden Chancen und Nutzen auf beiden Seiten der Lehrstellen geklärt.
SVZ-Präsident Marcel Müller begrüsste die interessierten Schreiner und gab das Wort gleich an den Leiter der Schule Wehntal, Hanspeter Ogi, weiter. Ogi war bei der «Neugestaltung 3. Sek» in der Pilotphase mitbeteiligt. Ausgangspunkt für die Neugestaltung war einerseits die Problematik der Vorbereitung der Schüler auf die Anforderungen aus der Berufswelt respektive der Mittelschulen. Andererseits aber auch die Quote der rund 9% künftigen Schulabgänger bisheriger 8. Schuljahre, die jeweils noch ohne Lösung für den Anschluss an ihre obligatorische Schulzeit dastanden.
Um den komplexen Anforderungen der Lernenden und ihrem Umfeld (Familie, Freunde, Schule, Lehrbetriebe) zu begegnen, wurden Kernelemente definiert, die künftig zum Schulbild der Oberstufe gehören:
Der Stellwerktest ist das zentrale Element. Er zeigt den Lern- und Bildungsstand in den Fachbereichen Mathematik, Deutsch, Natur und Technik, Französisch und Englisch.Er zeichnet das Leistungsprofil der Lernenden auf: 500 Punkte stellen den Durchschnitt dar, Abweichungen nach unten wie nach oben zeigen die Zugehörigkeit zu spezifischen Bildungsgruppen, beispielsweise sind 700 Punkte ein Spitzenwert – nur gerade 2,5% erreichen ein noch höheres Testergebnis – wobei 800 das Maximum darstellt. Das Minimum dagegen liegt bei 200 Punkten.Dem können die Berufsprofile gegenübergestellt werden, die für die einzelnen Fachbereiche Vorgaben definieren, welche ein Lehrstellenbewerber erbringen sollte, wenn er den schulischen Grundanforderungen einer bestimmten Berufsausbildung genügen will. Dazu sind im Netz die Profile von rund 80 Berufsausbildungen vorgegeben. Der Lernende kann dann aufgrund des erreichten Resultates selber erkennen, was möglich ist, und kann entscheiden, wo und ob mit Mehreinsatz Verbesserungen erwünscht sind – sei das nun in Bezug auf ein bestimmtes Berufsprofil oder aus persönlichem Anreiz.
Dieser Schritt wird zudem begleitet und mit den massgebenden Leuten aus dem Umfeld besprochen sowie entsprechend ratgebend unterstützt. Damit ist nun Eigeninitiative möglich und diese wird, wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, auch rege eingesetzt.
Hanspeter Ogi warnte jedoch davor, sich nur auf den Stellwerktest zu verlassen. Der Bewerber kann seinen Test bei der Bewerbung vorlegen, ist jedoch nicht dazu verpflichtet, und der Stellwerktest ist zwar im Vergleich zum Zeugnis treffsicher und unverfälscht, aber er ist eine Momentaufnahme und er sagt nichts über persönliche und menschliche Belange aus.
Daher kann der Stellwerktest herkömm- liche Massnahmen wie beispielsweise eine Schnupperwoche, ein Gespräch mit den Beteiligten oder die Frage nach der Motivation nur begleiten, aber nicht ersetzen.
www.schreiner-zh.chwww.stellwerk-check.chVeröffentlichung: 18. April 2013 / Ausgabe 16/2013
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