Das hat Zukunft
Handwerkliches Können darf nicht verloren gehen. Erfahrungswissen wie etwa beim Prozess des Holzbiegens braucht es auch in Zukunft. Bild: Christian Härtel
Handwerkliches Können darf nicht verloren gehen. Erfahrungswissen wie etwa beim Prozess des Holzbiegens braucht es auch in Zukunft. Bild: Christian Härtel
Messe. Der Ausstellungsbereich Zukunft Holz in Halle 1.1 bot einiges zum Entdecken. Es zeigte sich, dass traditionsreiche Handwerkskunst und neue Geschäftsideen gut Hand in Hand gehen. Neben Werkzeugen und Materialien waren auch Dienstleistungen mit von der Partie.
Dass Holz Zukunft hat, kann wohl kaum sinnbildhafter vertreten werden, als durch die jungen Handwerksleute, die an den Weltmeisterschaften teilgenommen haben. Deren Wettkampfarena war im Hallenteil hinter der Sonderpräsentation Zukunft Holz platziert. Was die jungen Frauen und Männer aus der ganzen Welt ganz sicher eint: handwerkliches Können und Lust auf Holz.
Beides konnte man auch an den Ständen der Sonderpräsentation reichlich finden. Etwa bei den Massivholzspezialisten von Girsberger aus Bützberg BE, die ihren Messestand auch diesmal wieder mit Massivholzstapeln von Klotzbrettern gestaltet hatten und so wohl den nachhaltigsten Messestand der «Holz» in Basel umsetzen konnten. «Die Zukunft der Holzbranche ist eine ökologische, oder es gibt keine», sagte vor vielen Jahren André Herzog von der Herzog Elmiger AG in Kriens LU. Solche Sätze sind für die Ewigkeit, wie auch die unter Dampf gebogenen «Kunstwerke» des Holzbiegewerkes Winkler im aargauischen Leuggern. Als eine der letzten Manufakturen mit dem Know-how, auch grosse Dimensionen aus dem vollen Holz zu biegen, trägt das Unternehmen für künftige Optionen und den Erhalt des Wissens bei, zumal die Technologie ohne Klebstoff auskommt.
Weithin sichtbar war auch die Musterkonstruktion mit Buchbrettschichtholz, wie es aus der Produktion von Fagus Suisse kommt. Das Westschweizer Unternehmen aus Les Breuleux JU stellt verklebtes Konstruktionsholz her, allem voran aus Buche. Die hochfesten Buchenbauelemente können energieintensive Baustoffe wie Stahl und Beton ersetzen und damit die Umweltbelastung von Bauten reduzieren. Als regionaler Rohstoff aus dem heimischen Wald mit günstiger Energie- sowie positiver CO2-Bilanz kommt ein intelligenter Einsatz von Buche einer Wette in die Zukunft gleich.
Durch die Digitalisierung entstehen auch immer wieder neue Geschäftsmodelle mit arbeitsteiliger Dienstleistung und Produktion. So auch die Werkholz GmbH in Hörhausen TG. Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von hochwertigen Massivholzteilen spezialisiert, wobei der Schreiner das Ganze online konfigurieren und ordern kann. «Nicht jeder hat die Kompetenz mit Massivholz wirtschaftlich zu arbeiten. Oft ist es besser, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren», sagt Start-up-Gründer Thomas Sutter. Die Massivholzverarbeitung gehört sicher zu seinen Kompetenzen. Sutter ist Weltmeister. Er holte 2003 Gold bei den WorldSkills der Schreiner in St.Gallen.
Veröffentlichung: 20. Oktober 2022 / Ausgabe 42/2022
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