Abgestimmte Hochleistung

Moderne Werkzeuge müssen auf der CNC-Maschine einige Anforderungen erfüllen. Bild: Noah Gautschi

CNC-Werkzeuge.  Moderne CNC-Werkzeuge müssen den individuellen Bedürfnissen der Schweizer Schreinerbetriebe in puncto Flexibilität, Serviceunabhängigkeit und Handhabung genügen. Zudem muss der Maschinist im Bereich der Zerspanungstechnik sattelfest sein.

Für den Einsatz in modernen Schreinereien haben sich die CNC-Werkzeuge in den letzten Jahren immer mehr auf bestimmte Bearbeitungen oder Materialkombinationen spezialisiert. Für den Schreiner mit seiner individuell ausgelegten Produktion bedeutet dies, dass er bei der Evaluation neuer Fräswerkzeuge seine Bedürfnisse genau kennen muss, damit er das Maximum aus seinen Werkzeugen herausholen kann. Hört man sich in Schweizer Maschinenräumen um, spielen vor allem Faktoren wie die Serviceunabhängigkeit, die einfache Handhabung und die individuelle Abstimmung auf besondere Werkstoffe sowie Arbeitsschritte eine zentrale Rolle im Evaluationsprozess. «Die Entwicklung geht eindeutig in die Richtung serviceunabhängiger Werkzeuge, die der Kunde am besten auch gleich selber vor Ort instandhalten kann», sagt Otto Fischer, Vertriebsleiter Deutschland und Benelux beim österreichischen Werkzeugspezialisten Aigner. Als Folge spürt das Unternehmen beispielsweise eine steigende Nachfrage bei Fräswerkzeugen mit Diamant-Wechselschneiden.

Abgestimmte Werkzeuge

Basierend auf den Bautrends der letzten Jahre ist die Nachfrage nach besonderen Werkstoffen und Oberflächen in der Holz verarbeitenden Branche gestiegen. So spielen beispielsweise Materialien mit speziellen Eigenschaften, mit Antifingerprintoberflächen, mit ihren stumpfmatten Oberflächen im Möbelbau eine immer wichtigere Rolle. «Diese Werkstoffe stellen uns als Werkzeughersteller immer wieder vor grosse Herausforderungen bezüglich der Fräsqualität und der Standzeiten», sagt Erik Petersen, zuständig für die Beratung, den Verkauf und den Service bei der Leuco AG aus St. Margrethen SG. Deshalb entstehen regelmässig Neuentwicklungen in verschiedenen Bereichen, damit der Schreiner solche heiklen Materialien in der geforderten Qualität einfach bearbeiten kann. «Die Kombination von Materialien, die im Verbund miteinander bearbeitet werden müssen, stellen heute und in Zukunft sicher die grösste Herausforderung an die Schneiden und an die Konstruktionsarten der Werkzeuge dar», sagt Urs Moser Geschäftsführer der Leitz GmbH aus Lenzburg AG.

Multifunktionalität schafft Flexibiltät

Da viele Schreinereien sehr individuell und vielseitig produzieren, ist unter anderem auf eine hohe Flexibilität der eingesetzten Werkzeuge zu achten. Dort wo es möglich ist, kann ein abgestimmtes CNC-Werkzeug beispielsweise für mehrere Bearbeitungsschritte eingesetzt werden. «Beispielsweise kann ein Spiralmesserkopf zugleich für die Herstellung von Türrahmen und für die allgemeine Massivholz-Bearbeitung dienen sowie in der Fünf-Achs-Technik zum Einsatz kommen», rät Petersen. Auch in Bezug auf das aktuelle Thema Fachkräftemangel bieten multifunktionale und für den einfachen Einsatz optimierte Fräswerkzeuge Vorteile. «Solch optimierten Werkzeuge minimieren nicht nur die Anlernzeiten bei Anwendern mit wenig Erfahrung, sondern es kann auch eine schlechte Fräsqualität oder gar ein Werkzeugbruch vermieden werden», sagt Fischer. Dadurch erhöht sich die Prozesssicherheit im Bereich der CNC-Bearbeitung.

Parameter und Materie kennen

Die besten Werkzeuge können keine Hochleistungen erzielen, wenn sie nicht korrekt eingesetzt werden. Holz und Holzwerkstoffe sind inhomogene Materialien und lassen bei der Zerspanung eine sehr hohe Bandbreite zu, was die Faktoren Drehzahl, Vorschub und Werkzeugwahl betrifft. Besonders wenn der Schreiner in unbekannten und neuen Situationen arbeitet, geht es sehr oft nach Gefühl und Materialkenntnis. «Bei der Zerspanung aller Materialien spielt jedoch die spezifische Abstimmung von Drehzahl, Vorschubgeschwindigkeit und Werkzeugwahl eine entscheidende Rolle, wenn es um die Fräsqualität und die Standzeiten geht», sagt Petersen. Das widerspiegelt sich anschliessend auch in den Kosten. «Falsch eingesetzte Werkzeuge kommen schneller zur Abstumpfung und eine ungenügende Fräsqualität sorgt für einen hohen Nachbearbeitungsaufwand», gibt Petersen zu bedenken. Es ist wichtig, sich mit der Materie zu beschäftigen und sich beim jeweiligen Werkzeughersteller entsprechende Beratungen und Empfehlungen einzuholen.

www.aigner-werkzeuge.atwww.leitz.orgwww.leuco.ch

Noah Gautschi

Veröffentlichung: 13. Oktober 2022 / Ausgabe 41/2022

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