Viel Lob und lachende Gesichter
Die 22 Schreinerinnen und Schreiner mit Fachlehrer Ronny Keller (links) sowie Chefexperte Erwin Wiederkehr (Zweiter von rechts) und den Bildungsdirektoren beider Appenzell. Bild: Clemens Fässler
Die 22 Schreinerinnen und Schreiner mit Fachlehrer Ronny Keller (links) sowie Chefexperte Erwin Wiederkehr (Zweiter von rechts) und den Bildungsdirektoren beider Appenzell. Bild: Clemens Fässler
LAP Sektion Appenzell. 22 junge Berufsleute durften im Kanton Appenzell ihre Fähigkeitszeugnisse oder Berufsatteste entgegennehmen. Die Feier zeigte einmal mehr, dass ein Abschluss nicht nur aus guten Zeugnisnoten besteht, sondern auch aus wertvoller Lebenserfahrung.
19 Fähigkeitszeugnisse für die vierjährige und 3 Berufsatteste für die zweijährige Lehre konnte der Schreinermeisterverband Appenzell Anfang Juli im Alters- und Pflegezentrum Appenzell überreichen. Mit den diplomierten Frauen und Männern freuten sich deren Familien und Freunde sowie zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und dem Schreinermeisterverband. Sie alle betonten den Wert einer soliden Berufsausbildung, der nicht nur mit einer Note gemessen werden kann.
Von allem etwas mehr – so lässt sich die Lehrabschlussfeier der Appenzeller Schreinerinnen und Schreiner treffend beschreiben. Dass ein Vertreter einer Kantonsregierung die Hölzigen beehrt, ist eine schöne Tradition. Diesmal waren aber gleich beide Kantone vertreten. Der Innerrhoder Erziehungsdirektor, Landammann Roland Inauen, gratulierte den Jungschreinerinnen und -schreinern für die grosse Leistung, die der Lehrabschluss nach einer insgesamt 15-jährigen Schul- und Ausbildungszeit darstellt. Er motivierte die jungen Frauen und Männer aber auch dazu, sich weiterzubilden, die Berufsmaturität zu erlangen oder auch in einem öffentlichen Amt Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.
Der Chefexperte Erwin Wiederkehr erwähnte den hohen Klassendurchschnitt von 4,9 sowie die Tatsache, dass nach der vierjährigen EFZ-Lehre 9 von 19 Absolventen die Note 5 oder höher erreichten. Das seien doppelt so viele wie üblich. Sie erhielten eine mit Schreineremblemen ziselierte Gurtschnalle als Geschenk.
Jahrgangsbester wurde Sven Städler aus Eggerstanden (Holzbau P. Manser AG, Appenzell) mit der hervorragenden Note 5,5. Bei den Schreinerpraktikerinnen und Schreinerpraktikern erzielte Sina Isenring aus Meistersrüte (Holzin AG, Appenzell) mit der Note 5,1 das beste Ergebnis.
Eine besondere Mehrleistung erwähnte der Ausserrhoder Regierungsrat Alfred Stricker mit Blick auf einen ihm persönlich bekannten Absolventen. Der gebürtige Mexikaner war vor vier Jahren ohne Deutschkenntnisse in die Schweiz gekommen und hat nun als Familienvater die Herausforderung einer Berufslehre mit Bravour gemeistert. Grosses Engagement zeigte die Abschlussklasse dann selbst, als sie in launigen Worten die vergangenen Lehrjahre Revue passieren liess, mit einer humorvollen Umfrage in die Zukunft blickte und ihre Klassenlehrer mit einem grosszügigen Geschenk verdankte.
Rund zwei Stunden dauerte die Feier – etwas länger als geplant, doch langweilig wurde dabei niemandem. Die Gäste konnten sich vielmehr davon überzeugen, dass in diesem Lehrabschluss mehr steckt als nur Zeugnisnoten: nämlich viel Engagement von allen Seiten und wertvolle Lebenserfahrung. Schliesslich bot auch das Wetter etwas mehr, als zur Musik der Kappelle Löchli-Klänge der Apéro serviert wurde. Das Thermometer kletterte höher als in den vorausgehenden Tagen, und die grelle Sonne machte Schattenplätze auch in den frühen Abendstunden beliebt.
Note 5,5: Sven Städler; Note 5,3: Thomas Loser, Julian Rempfler; Note 5,1: Lukas Jäger, Lea Preisig, Rahel Zellweger; Note 5: Julius Ledergerber, Philpp Neff, Tamara Neff; Noten bis 4,9: Nina Brunetta, Robin Däpp, Linda Diamini, Ramona Fuster, Stewart Giger, Sereina Keller, Simona Mazenauer, Lukas Räss, Hosea Tefera, Juan Carlos Terrazas.
Note 5,1: Sina Isenring; Noten bis 4,9: Esrom Esayas, Marvin Grosse,
Veröffentlichung: 20. Juli 2023 / Ausgabe 29-30/2023
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