Teurer, aber auch grösser

Die St.Galler Schreiner investieren beim Bahnhof in St. Margrethen in ein Kompetenzzentrum für Aus- und Weiterbildung. Visualisierung: PD

Sektion St.Gallen.  Die Mitglieder des Schreinerverbandes des Kantons St.Gallen haben die Erhöhung der Kosten für das Kompetenzzentrum St. Margrethen um 7,5 Millionen Franken genehmigt. Die Baueingabe für das Schul- und Kursgebäude erfolgt noch dieses Jahr.

In St. Margrethen im St.Galler Rheintal wird auf einer Fläche von 2860 Quadratmetern das neue Schreinerkompetenzzentrum entstehen. In diesem werden die beiden heutigen Schulstandorte Buchs und Flawil sowie die Kursstandorte Gossau und Schaan vereint (die SZ berichtete). Den Grundsatzentscheid zur Schaffung des Schreinerkompetenzzentrums fällte der Verband mit rund 190 Mitgliedern bereits vor drei Jahren. Inzwischen wurde das ursprüngliche Projekt überarbeitet, den sich verändernden Bedürfnissen angepasst und erweitert. Dies hatte zur Folge, dass die Mitglieder des Schreinerverbands des Kantons St.Gallen an einer ausserordentlichen Generalversammlung den ursprünglich gesprochenen Investitionsbetrag von 22,5 Millionen Franken auf 30 Millionen Franken erhöhen mussten. Die Erhöhung der Baukosten wurde nun mit grossem Mehr angenommen.

Mehr Raumreserve eingerechnet

Mit der Zustimmung der Mitglieder kann der Vorstand die geplante Raumreserve von 10 auf etwa 25 Prozent erhöhen. Die zusätzliche Fläche soll in einer ersten Phase fremdvermietet werden. Die Mehrkosten sind nicht allein auf das «gewachsene» Gebäude zurückzuführen, sondern auch auf die Teuerung. Diese macht etwa 3,5 Millionen Franken aus.

Die Planung des Schreinerkompetenzzentrums direkt neben dem Bahnhof in St. Margrethen ist so weit ausgereift, dass in den nächsten Wochen die Baueingabe erfolgen wird. «Parallel dazu werden wir die Finanzierung sichern und in einem weiteren Schritt eine Aktiengesellschaft gründen», sagt Urs Hungerbühler, Präsident der St.Galler VSSM-Sektion. Er freut sich über die erneut klare Zustimmung der Mitglieder zum Projekt: «Wir dürfen unser Schreinerkompetenzzentrum wie geplant umsetzen. Ich habe eine Riesenfreude!» Mit der Bündelung der Schreinerkompetenzen an einem Standort wird die Ausbildung in eine nächste Generation geführt, und dem Fachkräftemangel kann massgebend entgegengewirkt werden. Die Zentralisierung wird den Austausch zwischen Berufsschule und den überbetrieblichen Kursen verbessern. Zudem wird die Kommunikation zwischen den verschiedenen Lehr- und Fachkräften sowie Kursleitenden optimiert und die Organisationsstruktur gestrafft. Durch die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten kann die Infrastruktur besser ausgelastet werden. Hinzu kommt, dass Investitionen in den modernen Maschinenpark nur noch an einem statt an drei Standorten getätigt werden müssen. Nebst der Grundausbildung sollen im neuen Zentrum auch Weiterbildungen angeboten werden.

Bezugsbereit bis 2027

Der Verband der St.Galler Schreiner führt die Schreinerfachschule bereits seit 1933. Vor gut 20 Jahren wurden fast alle Berufsschulen kantonalisiert. Seither sorgt grundsätzlich der Staat für den Berufsschulunterricht. Der kantonale Schreinerverband hingegen nutzte die Möglichkeit, die Schule weiterhin durch den Verband zu führen. Der Entscheid der Eigenständigkeit hat sich bewährt. Er bietet nun die Möglichkeit, losgelöst von politischen Diskussionen, die Aus- und Weiterbildung der Branche den heutigen Bedürfnissen entsprechend neu zu organisieren und moderne Raum- und Beschulungskonzepte umzusetzen. Geplant ist, dass das neue Kompetenzzentrum im Sommer 2027 bezogen werden kann.

www.vssm-sg.ch

Ralph Dietsche, VSSM St.Gallen

Veröffentlichung: 10. Oktober 2024 / Ausgabe 41/2024

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