Spielzug mit eigenen Figuren
Perrine hat die Spielfiguren von Hand geschnitzt.
Perrine hat die Spielfiguren von Hand geschnitzt.
Spielspass. Im Rahmen der Appenzeller Freizeitarbeiten fand der Schreinerwettbewerb «Spiele und Spielwaren» für Lernende statt. Die 16-jährige Perrine Züst hat das beliebte Brettspiel «Eile mit Weile» dreidimensional nachgebaut und damit in der Kategorie 1. Lehrjahr den Sieg geholt.
Würfelt ein Spieler eine Sechs, dann darf er nochmals würfeln. Hat er dreimal eine Sechs, müssen seine Spielfiguren zurück auf die Startposition. Das Brettspiel «Eile mit Weile» ist eines der bekanntesten in der Schweiz und eine Abwandlung des altindischen Spiels Pachisi. Eine Legende besagt sogar, dass in früheren Zeiten der indische Herrscher Akbar das Spiel mit Menschen anstelle normaler Spielfiguren gespielt hat. Perrine Züst aus Heiden AR hat für den Appenzeller Schreinerwettbewerb «Spiele und Spielwaren» das Spiel in 3D nachgebaut und prompt den ersten Platz in der Kategorie 1. Lehrjahr gewonnen.
«Ich wollte etwas herstellen, dass ich mit meinen Fachkenntnissen gut bewerkstelligen kann. Und es sollte ein Spiel sein, das mir Freude bereitet», erklärt die 16-jährige Lernende der Anhorn AG auf die Frage, wie sie auf die Idee kam, das beliebte Brettspiel anzufertigen. Das Spiel hat Perrine aber nicht einfach originalgetreu nachgebaut, sondern eine eigene Note eingebracht, indem sie die Spielfiguren von Hand schnitzte und ihnen mit Pinsel und Farbe die typische Appenzeller Tracht «anzog».
Der Lehrlingswettbewerb fand im Rahmen der Appenzeller Freizeitarbeiten statt. Somit hat Perrine viele Stunden für die Herstellung aufgewendet. Für die Figuren hat sie extra einen zweimonatigen Schnitzkurs besucht. «Ich habe 25 Spielfiguren aus Lindenholz hergestellt. Pro Figur brauchte es drei bis vier Stunden Schnitzarbeit und zwei bis drei Stunden Malarbeit. Das Spielfeld ist aus Buchen- und Kirschholz gefertigt und war im Vergleich zu den Figuren schnell hergestellt. Die aufwendige Arbeit hat mir viel Spass gemacht.»
Als Perrine ihre Arbeit beendet hatte, war sie sehr zufrieden mit dem Ergebnis und rechnete mit einer guten Platzierung. Als sie dann aber die Schachbretter, Kugelbahnen usw. der Mitbewerberinnen und Mitbewerber sah, war sie plötzlich verunsichert und glaubte nicht mehr an einen Platz unter den besten Drei. «So kam der Sieg dann trotzdem überraschend für mich», sagt sie glücklich. «Ich habe sehr genau gearbeitet und mit den eigenen Figuren in traditioneller Kleidung etwas Einzigartiges geschaffen. Das hat mir wahrscheinlich zum Sieg verholfen.» Weitere Bilder können im Internet angeschaut werden. ms
www.freizeitarbeiten.chVeröffentlichung: 07. Mai 2015 / Ausgabe 19/2015
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