Schreinermomente
Samuel Bugg hängt ans Gymi eine Schreinerlehre an. Bild: Robin Roth
Samuel Bugg hängt ans Gymi eine Schreinerlehre an. Bild: Robin Roth
Samuel Bugg kommt aus dem st. gallischen Berschis, ist 19 Jahre alt und hat nach dem Gymnasium die Lehre bei der Schreinerei J. Schumacher AG in Wangs SG angefangen.
Ich bin aus der zweiten Sekundarschule ans Gymnasium mit Schwerpunkt Latein gegangen und habe in diesem Sommer die Matura abgeschlossen. Nun konnte ich direkt ins zweite Lehrjahr einsteigen.
Mein Grossvater war Wagner, ein alter Holzberuf mit Tradition. Ich habe schon als Dreijähriger gesagt, dass ich einmal etwas mit Holz machen möchte. Holz ist ein toller Werkstoff. Aus einem Baum, etwas Natürlichem und Lebendigem, ein Möbel oder ganze Häuser zu machen, ist doch grossartig! Da die Berufe Wagner und Skibauer heute kaum noch existieren, habe ich mich für den Beruf des Möbelschreiners entschieden.
An der Kantonsschule musste ich während vier Jahren viele Prüfungen ablegen und Arbeiten schreiben, das heisst lernen. Zudem galt es oft auch, Vorträge in verschiedenen Sprachen zu halten und interessant zu gestalten. Dies bringt mir viele Vorteile, denn als Schreiner ist es wichtig, sich selber gut verkaufen zu können. Sich gut zu vermarkten, heisst, dem Kunden das Gefühl und die Sicherheit zu geben, genau der Richtige für seinen Auftrag zu sein. Sicherlich ist es auch ein Vorteil, dass ich doch schon ein bisschen älter bin. Dies heisst, dass man mir zum Teil mehr zumutet, aber auch mehr von mir fordern kann. Ich kann zum Beispiel schon Auto fahren.
Ich kann mir durchaus vorstellen, nach der Schreinerlehre noch ein Studium zu beginnen. Zum Beispiel würde mich Architektur oder Holzbauingenieur interessieren. Dass ich dann eine handwerkliche Lehre absolviert haben werde, ist mit Sicherheit von Vorteil. Oder ich werde Lehrer wie meine Eltern.
Veröffentlichung: 04. Oktober 2018 / Ausgabe 40/2018
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