Sandro Sprecher kommt aus Davos Dorf GR, ist 20 Jahre jung und im 4. Lehrjahr bei der Ardüser Schreinerei AG.
- Welche Arbeit bleibt dir in Erinnerung?
Für den letztjährigen Schreinerwettbewerb «holz kreativ» habe ich ein Sideboard entworfen. Ich wollte etwas erstellen, dass ich zu Hause gut gebrauchen kann. Innerhalb von 60 Stunden Arbeit, welche ich ausserhalb der Arbeitszeit für das Objekt benötigte, entstand ein wunderschönes Sideboard. Ich bin sehr stolz darauf und werde es bei jedem Wohnungswechsel als Erstes mitnehmen.
- Was zeichnet dein Sideboard aus?
Mein Bruder hat mir den Tipp gegeben, das Sideboard mit meinem Hobby, dem Windsurfen, zu verbinden. Mit zehn Jahren begann meine Leidenschaft dafür. Mittlerweile bin ich sogar Werbeträger für die Windsurfschule Silvaplana GR. Dies brachte mich auf die Idee, ein Quicksilver-Logo auf dem Sideboard zu entwerfen und es so zu einem einzigartigen Möbel zu machen. Ausserdem unterscheiden sich der Aussen- und Innenkorpus durch die Holzarten: Der Sichtkorpus besteht aus Nussbaum und der Innenkorpus aus Ahorn. Beide habe ich mit einer weiss lackierten MDF-Platte kombiniert.
- Wo lagen die Herausforderungen bei der Produktion?
Die grösste Herausforderung war es, die Türen und Schubladen am Ende in das Sideboard zu bringen. Sie mussten äusserst präzise ausgemessen und hergestellt werden, so dass sie genau hineinpassten. Eine weitere Schwierigkeit war die Erstellung des Zeitplans. Ich würde beim nächsten Mal mehr Zeit einplanen.
- Woran arbeitest du im Moment?
Der Schreinerberuf ist mein Traumberuf. Vor allem die Kreativität, welche ich entfalten darf, fasziniert mich. Momentan bin ich daran, eine Küche fertig zu montieren. Ich bin gespannt darauf, was mich im Berufsleben sonst noch alles erwartet. Ich sehe mich auch noch in einigen Jahren als Schreiner und ich freue mich jetzt schon auf all die kreativen Ideen, die ich noch ausleben kann.
- Von welchem Auftrag träumst du?
Wenn ich im Sommer nicht auf dem Surfbrett stehe, bin ich auf dem Skateboard unterwegs. Ein grosser Traum wäre es, einmal mein eigenes Skateboard zu produzieren. Für diesen Traum braucht es mehrere Lagen aus Ahornfurnier, welche dann zusammengeklebt werden. Die Präzision ist dabei die grösste Problematik: Die Schichten müssen Zehntelmillimeter genau angefertigt und verklebt werden, ansonsten kann das Skateboard später nicht genutzt werden. Bis ich meinen Traum verwirklichen kann, werde ich mir Zeit lassen, ein kreatives Sujet zu finden. SB
Veröffentlichung: 04. Juni 2015 / Ausgabe 23/2015
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