Schöner sitzen
Gestalterin Barbara Heer demonstriert die Möglichkeiten ihrer Bank. Bild: Haus der Farbe
Gestalterin Barbara Heer demonstriert die Möglichkeiten ihrer Bank. Bild: Haus der Farbe
Haus der Farbe. Eine Schreinerin und ein Schreiner haben 2020 ihre Weiterbildung «Gestaltung im Handwerk» am «Haus der Farbe» in Zürich erfolgreich abgeschlossen. Dazu gehörten nebst digitalem Fernunterricht auch handfeste Projektarbeiten, die sich sehen lassen können.
Das Thema der Berufsprüfung «Gestaltung im Handwerk» am «Haus der Farbe» drehte sich um die Aufwertung der Dachterrasse des historischen «Haus zum Schwert» an der Limmat. Das Motto lautete: «Mis Dach isch de Himmel vo Züri.» Die beiden Absolventen der Weiterbildung hatten die Aufgabe, mobile Sitzgelegenheiten für eine flexible Nutzung der Terrasse zu gestalten. Die Möbelschreinerin und Gestalterin Barbara Heer konstruierte eine Bank, die nicht vorgibt, wie man zu sitzen hat: Sitzen oder die Beine strecken? Nebeneinander oder vis-a-vis? Lesen oder arbeiten? Sich unterhalten oder die Aussicht geniessen? Mit dieser Bank ist alles möglich. Die Rückenlehne ist frei positionierbar und somit an die jeweiligen Bedürfnisse des Nutzers anpassbar.
Die Terrasse wird damit zum einladenden Aufenthaltsort für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Angestellten der Büros und die Gäste abendlicher Festlichkeiten.
Die Sitzfläche der Bank besteht aus mehreren Lärchenlatten, welche unterschiedliche Überplattungen aufweisen. Die Latten können ohne Leim zusammengesteckt und miteinander verschraubt werden. Die eins zu eins konstruierte Bank ist ein gelungenes Produkt funktionierender Wechselwirkung von Konstruktion und Gestaltung.
Inspiriert von der historischen Schiffsanlegestelle beim «Haus zum Schwert», entwarf Schreiner Dominic Krucker Sitzgruppen, die sich in ihrer Form an Papierschiffe anlehnen. Hätte das Haus in der heutigen Gestalt im Mittelalter schon bestanden, dann hätte man von der Terrasse aus nämlich das geschäftige Treiben an der Bootsanlegestelle des römischen «Vicus Turicum», der Siedlung Zürich, beobachten können. So den Auf- und Ablad verschiedenster Güter wie Mehl, Korn, Wein oder Vieh. Und am Abend dann die Stimmung, die nur ein Hafen erzeugen kann: Wasser, das sanft gegen das Ufer schwappt, der typische Geruch nach See und Fluss, vermischt mit dem Russ und dem Rauch von Öllampen und Fackeln.
Die Sessel bestehen aus geflammtem und geöltem Holz, innenseitig macht ein handgeknüpftes Netz das Sitzen bequem.
www.hausderfarbe.chVeröffentlichung: 10. Dezember 2020 / Ausgabe 50/2020
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