Nachfrage hat sich wieder normalisiert

Heinz Fehlmann, Präsident des Verbands Schreiner Thurgau, betont, wie wichtig eine exzellente berufliche Grund- und Weiterbildung ist. Bild: Christof Lampart

Sektion Thurgau.  Die Auftragslage im Thurgauer Schreinergewerbe ist weiterhin gut. Nach wie vor ein schwieriges Thema ist bei den Schreinern der latente Fachkräftemangel, das kam an der Jahresversammlung der VSSM-Sektion vor Kurzem in Sulgen zur Sprache.

Der Präsident des Verbands VSSM Schreiner Thurgau, Heinz Fehlmann aus Müllheim, beurteilte an der Generalversammlung in Sulgen vor Kurzem die Geschäftslage für die Schreiner als «gut» bis «sehr gut». Vor 43 Stimmberechtigten und einigen Gästen erklärte Fehlmann in den Räumen der V-Zug Kühltechnik AG, dass das Auftragsvolumen in den letzten Monaten zwar leicht zurückgegangen sei, doch sei dies erklärbar. Denn die Nachfrage nach Schreinerprodukten sei während der Pandemie sehr stark angestiegen. Und die Lage habe sich nun wieder normalisiert.

Fachkräftemangel beschäftigt Betriebe

Während die Auftragslage bei vielen Schreinereien im Thurgau also zufriedenstellend ist, kann dies hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fachkräften nicht behauptet werden. Laut Fehlmann meldeten sich nur sehr wenige bis gar keine ausgebildeten Schreiner EFZ auf ausgeschriebene Stellen hin. Ausländer mit einer geringen Schreinerausbildung oder gar keiner fänden sich jedoch immer. Für Fehlmann ist klar, in welche Richtung die Entwicklung gehen muss: «Es ist extrem wichtig, dass wir in die Schreinerbildung sehr viel investieren.» Da internationale und nationale Veränderungen nicht vor dem Schreinergewerbe haltmachten, sei es umso wichtiger, dass man als Verband die Veränderungen als Chance auffasst, denn «diese finden trotzdem statt. Und da ist es wichtig, dass wir als Branche mithalten und mitgestalten können», betonte Fehlmann.

Aktuell wurden erste Gespräche für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag geführt und die Grundbildungsreform eingeleitet. So ist angedacht, dass sich in der Grundbildung der Schreiner EFZ in Richtung Generalist entwickelt – bei dem, nach drei Jahren Grundbildung, noch ein Jahr Vertiefung auf einem Fachgebiet angehängt wird. Und beim Schreinerpraktiker EBA soll es in den zwei Jahren Grundausbildung Richtung Spezialisten-Ausbildung gehen.

Lehrgänge künftig wohl deutlich kürzer

Bei der laufenden Reform der höheren Berufsbildung geht der Trend laut Fehlmann zu Lehrgängen, die sowohl zeitlich (von rund 3,5 auf 2 Jahre) als auch von der Zahl der Lektionen her (840 statt 950) gestrafft werden. Auch sollen neue Verbandsdiplome geschaffen werden, die nach sechs Monaten abgeschlossen sein werden (Fertigungsspezialist/in, Avor-Spezialist/in und Montagespezialist/in).

www.schreinerthurgau.ch

Kleinerer Vorstand

Neuer Chefexperte nicht mehr dabei

Mit dem bisherigen Chefexperten Pascal Graf und Roman Süess traten zwei Vorstandsmitglieder zurück. Für Roman Süess wurde neu Raphael Bührer (Hechelmann AG, Egnach) in den Vorstand gewählt. Als neuer vom VSSM Thurgau vorgeschlagener Chefexperte stünde Sascha Berchtold (Erich Keller AG, Sulgen) bereit. Allerdings wird er nicht vom VSSM, sondern vom Regierungsrat gewählt, was bald geschehen sollte. Zudem wurde einstimmig beschlossen, den Vorstand um eine Person zu reduzieren. So soll der Chefexperte nicht mehr dem Gremium angehören.

Christof Lampart, VSSM Thurgau, art

Veröffentlichung: 13. Juni 2024 / Ausgabe 24/2024

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