Lehrstellenmarkt bleibt stabil

Infotage, wie hier in Opfikon ZH, geben den Schülerinnen und Schüler einen vertieften Eiblick in den Schreiner-Beruf. Archivbild: Chantal Kunz

Nachwuchsgewinnung. 77'000 Lehrverträge wurden bis Ende September in der ganzen Schweiz unterzeichnet. Diese Zahl bewegt sich im Rahmen der Vorjahre und widerspiegelt eine stabile Lehrstellensituation.

Insgesamt könne weiterhin von einer stabilen Lehrstellensituation gesprochen werden. Das teilte die Task Force «Perspektive Berufslehre» in einer Medienmitteilung mit. Gesamtschweizerisch seien per Ende September 2021 rund 77’000 Lehrverträge unterzeichnet worden. «Diese Zahl bewegt sich im Rahmen der Vorjahre», heisst es weiter. Ausserdem sei eine Unterzeichnung von Lehrverträgen für Lehrbeginn 2021 noch bis Ende Oktober möglich.

Schreinerbranche zeichnet ähnliche Situation

Laut dem Onlineportal der Berufsberatung Schweiz waren Mitte Oktober gesamtschweizerisch noch 17 Lehrstellen für die vierjährige Ausbildung Schreiner/in EFZ, Richtung Möbel/Innenausbau, mit Lehrbeginn 2021 offen. Ausbildungen zu Schreinerpraktiker/in EBA waren keine mehr aufgeschaltet. Auch in der Abteilung Berufsbildung des VSSM nimmt man die Situation als Stabil wahr. Irene Schuler Stäger ist Leiterin Grundbildung und sagt: «Ich höre von den Berufsschulen, dass die Klassengrössen im Vergleich zu den Jahrgängen davor in etwa gleich goss sind.» In der Tendenz werden sie eher etwas grösser.

Unternehmen halten an der Sicherung des Nachwuchses fest

Der stabile Lehrstellenmarkt ist laut der Task Force zum einen auf die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen zurückzuführen. Es zeigt sich, dass die Berufsbildung insgesamt gut aufgestellt ist und die Unternehmen an der Sicherung des Nachwuchses festhalten. Zum anderen haben die Kantone und die Organisationen der Arbeitswelt ihre Anstrengungen in den letzten Monaten verstärkt, um Jugendliche auf Lehrstellensuche zu unterstützen und ihnen so den Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen.

Geburtenstarke Jahrgänge schliessen die obligatorische Schulzeit ab

Die in der Task Force zusammengeschlossenen Verbundpartner der Berufsbildung, welche aus Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt bestehen, betonen in der Mitteilung ausserdem die Wichtigkeit, die Entwicklungen auf dem Lehrstellenmarkt weiterhin im Auge zu behalten. «Ziel ist, dass bewährte Massnahmen wie beispielsweise gezieltes Lehrstellenmarketing, gut abgestimmte Angebote in der Berufswahlphase oder individuelle Begleitung von Jugendlichen bei Bedarf jederzeit intensiviert werden können.» Dies sei umso wesentlicher, als dass gemäss Szenarien des Bundesamtes für Statistik in den nächsten Jahren gesamtschweizerisch eine Reihe geburtenstarker Jahrgänge das Ende der obligatorischen Schule erreichen wird. So werden im Jahr 2027 gegenüber 2021 rund 10’000 Jugendliche mehr im letzten Jahr der obligatorischen Schulzeit stehen.

Die Task Force, welche vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ins Leben gerufen wurde, holt monatlich kantonale Trendmeldungen ein, sodass trotz Corona-Pandemie möglichst viele Jugendliche eine Lehrstelle finden. Gleichzeitig sollen Lehrbetriebe ihre offenen Lehrstellen besetzen, diese erhalten und damit ihren Bedarf an künftigen qualifizierten Fachkräften decken können. Der Bund unterstützt diese Projekte zur Stabilisierung des Lehrstellenmarktes mit dem Förderschwerpunkt «Lehrstellen-Covid-19». Seit Mai 2020 wurden 85 Projekte mit eine Fördervolumen von über 22 Millionen Franken finanziert.

Isabelle Spengler

www.berufsberatung.ch
www.sbfi.admin.ch
www.taskforce2020.ch
www.vssm.ch

Veröffentlichung: 21. Oktober 2021

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