Konzentration verdrängte die Nervosität
Die ersten drei des Powerschreiner Cup 2023: Silvan Reichen (3. / v. l.), Michael Fuchs und Tobias Huwyler. Bild: Beat Baschung
Die ersten drei des Powerschreiner Cup 2023: Silvan Reichen (3. / v. l.), Michael Fuchs und Tobias Huwyler. Bild: Beat Baschung
Wettkampf. Beim Powerschreiner Cup 2023 in Luzern haben die 24 Lernenden bewiesen, wie schnell und genau sie in kurzer Zeit ein Fragment herstellen können. Gewonnen hat Michael Fuchs aus Marbach LU vor Tobias Huwyler aus Auw AG und Silvan Reichen aus Frutigen BE.
Es wurde gehämmert, gehobelt und geschliffen, was das Zeug hält. Da und dort floss neben Schweiss auch mal etwas Blut. Am Powerschreiner Cup 2023, der im Rahmen der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi in Luzern stattfand und vom VSSM organisiert wurde, gaben die Teilnehmenden alles. 24 Lernende aus der ganzen Schweiz hatten sich für den Finaltag qualifiziert. 120 hatten sich angemeldet und ein vorgegebenes Holzfragment eingeschickt. Die Besten durften in Luzern mitmachen.
In vier Vorrunden, zwei Halbfinals und dem Final traten die Lernenden gegeneinander an. Die Aufgaben, drei Holzfragmente mit unterschiedlichen Verbindungen herzustellen, kannten sie im Voraus und konnten diese trainieren. Sie wussten aber nicht, in welcher Runde welches Objekt gefordert wurde. Am Wettkampf ging es dann darum, in maximal 30 Minuten das vorgegebene Objekt herzustellen. Benotet wurden die Zeit, die Sauberkeit und die Genauigkeit. Als der Erste oder die Erste das Fragment abgegeben hatte, blieb allen anderen noch zehn Minuten Zeit, mit ihrem fertig zu werden.
Den einen gelang dies besser, anderen weniger. «Ich wusste nicht genau, was mich hier erwartet. Vor der Vorrunde war ich sehr nervös», sagte Hanna Lehmann aus Oberriet SG. Vor Publikum zu arbeiten, sei speziell. Das gelang ihr jedoch gut, und sie zog ins Halbfinal ein. Jules Thevenod aus Genf hatte den grössten Fanclub dabei und wurde lautstark angefeuert. Er kam ebenfalls ins Halbfinale und strahlte auch nach seinem Ausscheiden. «Meine ganze Klasse ist hier. Wir haben einen zweitägigen Ausflug gemacht. Gestern haben wir uns Luzern angeschaut, heute unterstützen mich alle. Das ist toll», erzählte der Romand.
Im Final standen sich sechs junge Männer gegenüber. Silvan Reichen aus Frutigen BE wurde als Erster fertig. Die anderen gaben ebenfalls Vollgas. Am meisten Punkte sicherte sich Michael Fuchs aus Marbach LU. Er ist der Powerschreiner-Cup-Sieger 2023. Er ist im dritten Lehrjahr und bei der Schreinerei Aeschlimann GmbH in Marbach angestellt. «Ich habe einige Male trainiert und mehrere Objekte hergestellt», erzählte Fuchs. Da alle super abgeliefert hatten, habe er mit Rang drei geliebäugelt und sei über den Sieg überrascht. «Das Arbeiten vor Publikum war neu. Ich war nervös.»
«Der Powerschreiner Cup 2023 darf als Erfolg angesehen werden», sagt Sandro Mächler, der verantwortliche Projektleiter beim VSSM. «Bereits bei der Qualifikation sahen wir, dass das Interesse gross war, sodass wir die 24 Finalisten aus rund 120 Einsendungen auswählen konnten.» Das Niveau am Finaltag sei hoch gewesen. «Nicht nur wir waren von den Lernenden und dem Wettkampf begeistert, auch das Publikum verfolgte das Geschehen gespannt.» Diese Eindrücke stimmten ihn positiv und bewiesen einmal mehr, dass man auf den Schreinernachwuchs stolz sein darf.
1. Michael Fuchs, Marbach LU (Lehrbetrieb: Schreinerei Aeschlimann GmbH, Marbach). 2. Tobias Huwyler, Auw AG (Boog Schreinerei AG, Hünenberg ZG). 3. Silvan Reichen, Frutigen BE (Schreinerei Reichen AG, Frutigen). 4. Matteo Riedweg, Escholzmatt LU (Kistag Deko- pack AG, Schüpfheim LU). 5. Manuel Bächler, Thun BE (Kipfer Schreinerei AG, Gwatt BE). 6. Reto Schläppi, Zweisimmen BE (Schreinerei Heimberg AG, Oberwil BE).
Veröffentlichung: 16. November 2023 / Ausgabe 46/2023
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