Holzbau mit Limit


Trotz vieler Foren: Das Kongresszentrum in Innsbruck kommt beim IHF an seine Kapazitätsgrenze. Bild: Forum Holzbau
Trotz vieler Foren: Das Kongresszentrum in Innsbruck kommt beim IHF an seine Kapazitätsgrenze. Bild: Forum Holzbau
Forum Holzbau. Zur 27. Ausgabe des Internationalen Holzbau-Forums (IHF) vom 29. November bis 1. Dezember 2023 kamen 2850 Fachleute nach Innsbruck (A). Über allem kreiste dabei das Bauen in Zeiten des Klimawandels.
Für manche ist es eine Art Weihnachtsfeier für die ganze Branche, wenn Anfang Dezember das Internationale Holzbau-Forum (IHF) zur grossen Zusammenkunft einlädt. Seit einigen Jahren nach Innsbruck, weil das Kongresszentrum in Garmisch-Partenkirchen zu klein wurde.
Jährlich wächst die Veranstaltung um etwa 200 Teilnehmende an. Dieses Mal waren es 2850 und damit so viele wie nie zuvor. Dieses riesige Branchentreffen setzt sich aus 40 Nationen zusammen. 186 Aussteller nutzten die Gelegenheit, um ihr Angebot zu präsentierten.
Unzählige Vorträge in zeitgleich stattfindenden Foren zu technischen Detaillösungen, zum Ingenieurholzbau, zur Normung und in Form von Erfahrungsberichten sorgen dafür, dass die vielen Menschen sich etwas verteilen. Ein Thema, das immer wieder die Leitplanken darstellte, war der Klimawandel und die Rolle des Holzbaus in dieser bedrohlichen Entwicklung.
Laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) ist das Bauen mit 38 Prozent für die weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. «Die Baubranche steht deshalb in der Verantwortung für nachhaltiges Handeln», sagte Sandra Burlet, Direktorin der Lignum bei der Eröffnung des Forums. Für das Bauen und für die Gebäude dürften diese Gesichtspunkte wichtiger werden. «Heute ist die Nachhaltigkeit noch nicht das entscheidende Kriterium, aber es wird wichtiger», erklärte Julia Selberherr vom Immobiliendienstleister Wüest Partner in Zürich. Gebäude, die dem nicht entsprächen, würden künftig deutlich an Wert verlieren, zeigte sich die Expertin überzeugt.
Der Einsatz von klimafreundlicherem Holz reicht aber nicht, um künftig einfach weiter bauen zu können. Zum einen reicht dafür das nachhaltig erzeugte Holz nicht aus, und zum anderen verbraucht auch die Holzaufbereitung Ressourcen. «Der Neubau muss die Ausnahme werden», forderte Eike Roswag-Klinge von der technischen Universität (TU) Berlin. Der Bestand müsste erweitert werden, etwa durch Aufstockungen. «Wir können nur besser bauen, um weniger Schäden anzurichten», sagte der Wissenschaftler. Das Bauen an sich könne aber niemals klimaneutral sein. Wichtig sei deshalb, den Bestand besser zu machen. Denn: «80 Prozent der Gebäude werden 2050 noch vorhanden sein», sagte Annette Hafner von der TU Bochum.
Christian Härtel
Veröffentlichung: 06. Dezember 2023
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