Holz-Brücke über den Röstigraben

Frecem-Direktor Daniel Bornoz begrüsst die Gäste aus der Westschweiz. Bild: mf

Holz 2019. Am Messe-Donnerstag spricht man Französisch. Für die heutige Journeé romande sind die Westschweizer «Hölzigen» zahlreich nach Basel geströmt.  

«Der Röstigraben ist bald Geschichte», hat eine grosse Zürcher Tageszeitung einmal getitelt. Sofern es den Röstigraben, diesen vielzitierten und klischeehaften Kulturunterschied zwischen der Romandie und der Deutschschweiz, überhaupt mal gegeben hat, dann sicher nicht an der Messe Holz. Schon an den ersten beiden Messetagen waren in den Hallen viele Romands anzutreffen, vor allem jüngere Semester. Und nach der Tradition ist der Donnerstag der Tag der Westschweizer, die Journée romande. Klar also, dass sich die Schreiner und Holzbauer aus der Westschweiz heute zahlreich nach Basel aufgemacht haben. Zum Beispiel eine Gruppe von Schreinerlernenden im zweiten Lehrjahr aus Gruyère FR. Interessiert schauen sie sich in der Ausstellung des Schreiner-Nachwuchsstars die Möbel der Nachwuchsleute an. Sie seien mit der ganzen Klasse früh am Morgen aus dem Fribourgischen angereist, sagen sie, und ziehen auch schon weiter zum nächsten Ausstellungsstück.

Selbstverständlich darf an einem solchen Tag des Austauschs auch das Offizielle nicht fehlen. Messeleitung und Frecem, der Berufsverband der Schreiner und Holzbauer in der französischen Schweiz, haben am Morgen eine Delegation von 50 Branchenvertreterinnen und -vertretern zu einem Empfang «mit Café und Croissants» geladen. Mit dabei war auch Daniel Bornoz, Directeur général von Frecem. Er hiess in einer kurzen Begrüssung die Romands willkommen und verwies auf die Fachreferate im Innovationsforum, die heute in Französisch gehalten werden.

Gelegenheit des Austauschs

Am Rand der Begrüssungszeremonie sagte Nathalie Bocherens, Rédactrice en chef des Branchenmagazins «l'Industriel du Bois», wie gross die Bedeutung der Messe Holz für die Fachwelt in der Westschweiz sei. Zwar habe man mit dem Salon Bois/Technibois, der zweijährlich in Bulle FR stattfindet, auch in der Romandie eine wichtige Messe für die holzbearbeitende Branche. Eine solche Gelegenheit wie an der Holz, sich über die Sprachgrenze hinweg auszutauschen, gebe es in der Romandie allerdings nicht.

Natürlich kann auch Theresia Saner, Messeleiterin der Holz, dem Austausch mit der französischen Schweiz nur Positives abgewinnen. 16 bis 17 Prozent, ungefähr 4'500 Besucherinnen und Besucher, seien bei den letzten Ausgaben der Holz jeweils aus der Romandie angereist, viele davon an der Journée romande. Das ist ein Erfolg. «Wir möchten mit der Journée romande den Leuten in der französischsprachigen Schweiz einfach sagen, dass sie bei uns willkommen sind.» Röstigraben hin oder her.

mf

www.holz.ch
www.frecem.ch 

Veröffentlichung: 17. Oktober 2019

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