Frische Botschafter der Schreinerbranche

Fünf bis sechs Jahre investierten die Schreinermeister in ihre Weiterbildung. Entsprechend gross war ihre Freude.

VSSM-Diplomfeier.  138 Absolventinnen und Absolventen von höheren Weiterbildungen in der Schreinerbranche erhielten am vergangenen Freitag in Nottwil ihre Fachausweise. Die Mühen des berufsbegleitenden Lernens eröffnen den Fachleuten nun neue Möglichkeiten.

Die Sängerin der Band «Sugar and the Josephines» nahm das Motto des Abends mit ihrem ersten Lied vorweg: «C’est si bon!», «Es ist so gut!». Gut war beispielsweise, dass die Diplomfeier für die Absolventinnen und Absolventen von höheren Weiterbildungen in der Schreinerbranche wieder physisch vor Ort im Paraplegikerzentrum in Nottwil stattfinden konnte. Gut war auch, was die Berufsleute in den vergangenen Jahren geleistet haben. Nun konnten sie den Lohn der vielen Extrastunden, die sie nebst der Berufsarbeit geleistet hatten, endlich in Empfang nehmen. Dutzende Angehörige und weitere Gäste feierten mit den 136 Absolventen und den beiden Absolventinnen. Nur wenige mussten sich entschuldigen lassen.

Nicht 3 G, sondern 9 G

Thomas Iten, Zentralpräsident des Verbandes Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM), fand, dass an diesem Anlass nicht nur – den Umständen geschuldet – 3 G von Bedeutung seien, sondern 9 G. Angefangen von «Gschafft!» bis «Gäste» und «Gratulation». Auf vieles hätten sie in den vergangenen Jahren verzichten müssen, unter anderem auf Ferien. Daher sei es für sie im nächsten Jahr hoffentlich wieder möglich, Reisen zu geniessen, etwa ans Festival auf den Gurten oder an den Genfersee, womit Iten zwei weitere G in die Runde warf. Geduld war noch ein G-Wort, etwas, das die Absolventen bis zum feierlichen Abschluss der höheren Weiterbildung mehrfach hätten aufbringen müssen.

Nicht nur von G-Wörtern und ihren besonderen Bedeutungen für die Diplomierten war an diesem Abend viel die Rede, sondern auch von Wasser, das man in Nottwil mit dem Sempachersee direkt vor Augen hat. Davon sprach etwa Daniel Zybach, Bereichsleiter Bildung beim VSSM, der den Abend moderierte. Der Start zur Weiterbildung sei buchstäblich der Sprung ins kalte Wasser gewesen. «Jetzt dagegen schwimmen Sie im Meer der Möglichkeiten», sagte Zybach. Berufliche Möglichkeiten, die es jetzt zu ergreifen gelte. Die Absolventinnen und Absolventen seien nun zu Repräsentanten unseres Berufs geworden, die mit Stolz die Schreinerbranche vertreten.

Auszeichnung für die Besten

Die besten drei Absolventen jeder Fachrichtung erhielten dieses Jahr einen Barpreis des VSSM. Bei den Produktionsleitern waren dies David Zäch, Grabserberg SG (Note 5,3), Fabian Matter, Schöftland AG (Note 5,0), und Fabian Grepper, Seedorf UR (Note 4,8). Die drei Besten bei den Projektleitern erreichten alle die Note 5,3. Teilnoten entschieden hier über die Rangierung: 1. Matthias Liebi, Erlinsbach SO; 2. Allesandro Bumann, Kalpetran VS; 3. Killian Hauswirth, Turbach BE. Drei Beste gab es auch bei den Schreinermeistern: 1. Tobias Scherer, Baden AG; 2. Sandro Rutschi, Walperswil BE; und 3. Roland Zuber, Dinhard ZH. Den Spezialpreis der Firma Borm Informatik für die beste Diplomarbeit im Rahmen der HFB durfte Sandro Rutschi entgegennehmen.

Scheitern und gescheiter werden

Von besonderen Erfahrungen mit Wasser berichtete der Expeditionsschwimmer Ernst Bromeis. Der Bündner ist seit 2008 als Aktivist für Wasser unterwegs. Das tut er in erster Linie schwimmend: So ist er im Rhein von der Quelle bis in den Hafen von Rotterdam geschwommen. Zuvor schon hatte er die 200 Bündner Bergseen durchquert. Aktuell versucht er, den grössten See der Welt, den Baikalsee im fernen Sibirien, in Längsrichtung zu durchschwimmen. «Wir können auf vieles verzichten, aber Wasser ist für uns alle unverzichtbar, auch für Schreiner, die mit Holz arbeiten», sagte Bromeis. Eine zentrale Frage sei für ihn, welchen Wert wir Wasser zuschreiben. Seit er mit seinen Aktionen angefangen habe, sei Wasser immer in der einen oder anderen Form ein Thema gewesen in den Medien, seien es Bergstürze, Überschwemmungen oder Trockenheit.

Nicht alles ist dem Sportlehrer und Familienvater im ersten Anlauf geglückt. «Doch wer scheitert, kann gescheiter werden», lautete eines seiner Bonmots. Wichtig sei, seinem Leben einen Sinn zu geben. «Und diesen Sinn kann man nur sich selbst geben!» Noch hätten mehr als zwei Milliarden Menschen keinen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser. Das versuche er mit seiner Organisation «Das blaue Wunder» zu ändern, nach dem Motto «Dranbleiben und kleine Schritte machen.»

Die Diplomierten

138 neue Fachleute für die Holzbranche

Eidgenössisch diplomierte/r Schreinermeister/in

Pascal Aebi, Wettingen; Thomas Andres, Aetingen; Simon Buri, Schliern bei Köniz; Stefan Derungs, Altstätten SG; Thomas Hess, Bern; Markus Holzer, Bern; Reto Hölzli, Thierachern; Pascal Huber, Pfäffikon ZH; Jonas Ingold, Attiswil; Fabien Laferma, Ennetbürgen; Mathias Merz, Amriswil; Thomas Michel, Brittnau; Sandro Rutschi, Walperswil; Tobias Scherer, Baden; Rico Steiner, Ebnat-Kappel; Lukas Sutter, Kerzers; Livio Vogel, St. Gallen; Lucio Wieland, Küssnacht ZH; Joel Wyss, Kölliken; Jonas Zgraggen, Schattdorf; Roland Zuber, Dinhard.

Produktionsleiter/in Schreinerei mit eidg. Fachausweis

Beat Baumann, Thun; Jan Bernhardsgrütter, Braunau; Marcel Brügger, Gommiswald; Raphael Decker, Hochdorf; Kai Glück, Schötz; Fabian Grepper, Seedorf UR; Andreas Hauser, Leuzigen; Thomas Hottinger, Kaiserstuhl AG; Cornelius Kessler, Härkingen; Michael Kurth, Sissach; Mathias Lüthi, Lohn-Ammannsegg; Fabian Matter, Schöftland; Jörg Renggli, Oberkirch LU; Stefan Rüedi, Koppigen; Martin Sager, Birwinken; Yannick Schweizer, Weinfelden; Fabian Seibold, Aesch LU; Gabriel Stutz, Obergerlafingen; Manuel Theiler, Steimaur; Reto Weilenmann, Emmenbrücke; Roman Wyss, Rotkreuz; David Zäch, Grabserberg.

Projektleiter/in Schreinerei mit eidg. Fachausweis

Thomas Aggeler, Zürich; Marco Alpiger, Bichelsee; Christian Anderegg, Schönengrund; Marco Anderegg, Schwarzenbach SG; Roman Baumann, Wallisellen; Marcel Betschart, Rothenthurm; Julian Biland, Belp; Charlie Blank, Häuslenen; Raphael Blaser, Schöftland; Simon Blaser, Schwarzenegg; Mario Bollhalder, Embrach; Pascal Brandenberger, Weiningen TG; Roger Brechbühl, Belpberg; Benedict Brunner, Erschwil; Simon Brunner, Ennetaach; Raphael Bucher, Eschenbach LU; Alessandro Bumann, Kalpetran; Ruedi Bürkli, Malters; Christian Corrodi, Horw; Zoran Djordjevic, Muhen; Yanik Egloff, Tägerwilen; Lukas Emmenegger, Schüpfheim; Noël Emmen- egger, Bern; Sandro Fischer, Kloten; Bruno Flückiger, Wynau; Roger Flückiger, Uzwil; Roberto Fritsche, Waldkirch; Lucca Gaberthüel, Zürich; Christoph Gerber, Heimberg; Jon Grass, Tarasp; Ueli Grüter, Meierskappel; Dominic Guetg, Jona; Markus Gygax, Wettingen; Gian Hartmann, Tschierv; Yassin Har- tecke, Richterswil; Stefan Haueter, Waltenschwil; Killian Hauswirth, Turbach; Sandro Hiltebrand, Bachenbülach; Patrick Hochreuter, Wittnau; Raphael Hodel, Seon; Marco Huber, Schötz; Adrian Jörg, Zuchwil; Flavio Jungo, Düdingen; Diamant Kasumi, Luzern; Matthias Keiser, Büren NW; Jasmin Kempf, Boswil; Aaron Kugler, Herisau; Silvan Lämmler, Waldstatt; Philippe Lanz, Unterengstringen; Martin Latzer, Arnegg; Sven Leenen, Riet; Daniel Lenz, Wuppenau; Matthias Liebe, Erlinsbach SO; Pascal Meier, Jona; Fabian Neuhaus, Obfelden; Fabien Nussbaumer, Zürich; Ramon Nussbaumer, Oberägeri; Marcel Nydegger, Belp; Benjamin Räz, Schnotwil; Dominik Regli, Ruswil; Angelo Ritz, Glis; Sascha Roth, Villmergen; Flavio Rottmeier, Cham; Melanie Rüegg, Dietfurt; Lukas Rutishauser, Schaffhausen; Nicolas Jarik Ryf, Bleienbach; Samuel Schaller, Neuenkirch; Tobias Schär, Rüegsbach; Bruno Schindelholz, Langnau i. E.; Raphael Schmelzer, Wollerau; Kevin Schmid, Wittnau; Dario Schneider, Schaffhausen; Thomas Schnider, Sarnen; Fabio Schumacher, Ebikon; Niklaus Seliner, St. Gallen; Asim Sombray, Zürich; Martin Sommerhalder, Schenkon; Angelo Stierli, Hägglingen; Marco Strähl, Deitingen; Stefan Strub, Böckten; Stefan Thierstein, Turbenthal; Adrian Volger, Fislisbach; Robin Walter, Chur; Roger Walthert, Sursee; David Weiss, Frick; Donat Widmer, St. Gallen; Philipp Wüest, Bauma; Jonas Wülser, Frick.

Handwerker/in in der Denkmalpflege mit eidg. Fachausweis

Christine Baader, Gelterkinden; Christian Hartmann, Rottenschwil AG; Pascal Hofer, Luzern; Daniel König, Bern; Franziska Rölli, Sempach.

Gestalter/in im Handwerk mit eidg. Fachausweis

Daniel Merk, Bischofszell; Loris Pineiro, Aesch; Sandro Seiler, Ermatingen.

Stefan Hilzinger

Veröffentlichung: 02. Dezember 2021 / Ausgabe 49/2021

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