«Das Regal kann ich für mein Zimmer brauchen»
Das Eichenregal von Quentin Bucher, das er für einen Projektwettbewerb zum Motto «Einfach bäumig» gezeichnet und produziert hat. Bild: PD
Das Eichenregal von Quentin Bucher, das er für einen Projektwettbewerb zum Motto «Einfach bäumig» gezeichnet und produziert hat. Bild: PD
Für einen Projektwettbewerb des Berufs- und Weiterbildungszentrums Obwalden hat Quentin Bucher ein Regal entworfen und produziert. Wie das gelaufen ist, erzählt der 17-Jährige im Monatsinterview.
Quentin Bucher: Mit meinem Berufsbildner hatte ich vor den Sommerferien begonnen zu recherchieren und Ideen zu sammeln. Ich wollte nichts zu Grosses machen und etwas, das ich wirklich brauchen kann. Ich fand ein Regal noch cool. Zudem konnte ich eines für mein Zimmer brauchen, weil mir ein schönes Möbel zur Aufbewahrung fehlte. So habe ich die Chance dafür genutzt.
Nein, wir waren in unseren Arbeiten recht frei. Das Motto lautete «Einfach bäumig», und der Abgabetermin war im November. Nach den Sommerferien habe ich begonnen, die Pläne zu zeichnen. Und während der Herbstferien durfte ich das Objekt in meinem Lehrbetrieb produzieren. Einfach in meiner Freizeit.
Eigentlich schon. Ich hatte zuerst noch Türchen vorgesehen. Aber ich merkte bald, dass die Zeit knapp wird und habe sie weggelassen. Es gefällt mir auch als offenes Regal. Vielleicht füge ich diese zu einem späteren Zeitpunkt hinzu. Die Rückwand ist oben etwas zu kurz geraten, hat etwas Luft. Wahrscheinlich habe ich eine Seite zu wenig lang abgeschnitten. Aber das ist nicht so schlimm, man sieht es nicht.
Ein grosser Teil besteht aus Eichenmassivholz. Im Inneren habe ich Spanplatten verwendet und mit Eiche furniert. Ich finde es ein cooles Holz, und es passt gut in mein Zimmer. Netterweise hat mein Lehrbetrieb die Kosten fürs Material übernommen.
Die oberen Ecken habe ich auf Gehrung hergestellt und dafür Tenso-Verbinder verwendet.
Um das Regal pünktlich für den Wettbewerb abgeben zu können, habe ich die Oberflächen nur glatt geschliffen. Mittlerweile habe ich sie noch geölt.
Die Möbel selber wurden nicht bewertet. Für die abgegebenen Pläne und eine schriftliche Aufgabe habe ich aber eine gute Note erhalten, was mich sehr gefreut hat.
Nein, das war mein erstes professionelles Möbel. In der Sekundarschule hatte ich ein zwei Meter hohes Pflanzenregal produziert und beim Schnuppern kleinere Objekte. Meine Schwester hat schon angekündigt, dass sie gerne ein Möbel hätte.
Die Rinderknecht AG ist im Innenausbau tätig. Wir machen viele Küchen und Schränke. Ab und zu darf ich mit auf Montage, die meiste Zeit bin ich allerdings im Betrieb. Oft verleime ich die Möbel, verputze Schränke oder darf etwas maschinieren.
Ja, sehr. Es ist ein toller Lehrbetrieb. Ich werde gefördert und erhalte schon viele kleine Einzelaufträge. Das finde ich toll und habe schon viele Fortschritte gemacht. Ich stehe morgens gerne auf und freue mich, zur Arbeit zu gehen.
Ja, eigentlich schon. Aber wenn ich wählen kann, gehe ich lieber arbeiten.
Nein, wir sind zu viert und verstehen uns gut. Es ist ein grösserer Betrieb.
Ich hatte mich für verschiedene Berufe interessiert und war an verschiedenen Orten am Schnuppern. In der Schreinerei hatte es mir sofort gefallen, und ich wusste: Das ist es. Bei den anderen Berufen hatte ich dieses Gefühl nicht.
Nein, bisher nicht. Ich bin kein Wettbewerbstyp. Aber vielleicht mache ich nächstes Mal mit.
Nicole D’Orazio
Quentin Bucher aus Hergiswil im Kanton Nidwalden. Er ist 17 Jahre alt und befindet sich im zweiten Lehrjahr bei der Rinderknecht AG in Stans NW. In seiner Freizeit trifft er sich gerne mit seinen Freunden. Oder er ist mit seinem Motorrad unterwegs. Derzeit fährt Bucher noch eine 125er, eine Brixton Felsberg. Sobald er 18 ist, möchte er von seinem Cousin aber eine grössere Maschine, eine 675er, übernehmen. Beim FC Hergiswil engagiert er sich zudem als Materialwart, spielt selbst aber nicht Fussball.
Veröffentlichung: 09. Januar 2025 / Ausgabe 1-2/2025
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