Bühne frei für die Holzberufe


Lernende vor dem Rohbau des Pavillons. Dieser dient nun für Events wie Konzerte und Ausstellungen. Bild: Pro Holz Schwyz
Lernende vor dem Rohbau des Pavillons. Dieser dient nun für Events wie Konzerte und Ausstellungen. Bild: Pro Holz Schwyz
Nachwuchsförderung. Pro Holz Schwyz, die Branchenorganisation der Schwyzer Holzwirtschaft, unternimmt grosse Anstrengungen zur Förderung des Berufsnachwuchses in der Holzkette. Jüngster Wurf ist der Bau eines mobilen Pavillons unter Mithilfe von 24 Lernenden.
Heinz Steiner, Präsident des Schreinermeisterverbandes im Kanton Schwyz, sieht bei den Holzberufen kein akutes Fachkräfte- und Nachwuchsproblem. Allerdings sei es eine grosse Herausforderung, die aktuellen Lernendenzahlen zu halten. «Die gesamte Holzkette wird gefordert sein, dieses Minimalziel zu erreichen.» Ob dies langfristig gelingt, sei jedoch fraglich. Steiner weist darauf hin, dass die Situation in den städtischen Gebieten bereits heute düster aussehe. Sowohl die Anzahl der Lernenden als auch das Leistungsniveau sinke. «Auf dem Land ist die Situation schweizweit zufriedenstellend – noch.» Auch Pascal Kälin, Prorektor des Berufsbildungszentrums Goldau (BBZG), bezeichnet die aktuelle Lage als stabil: «Die Zahl bei Schreinern, Forstwarten und Zimmerleuten ist seit Jahren konstant.» Pro Jahr bildet das BBZG in diesen Berufen 100 bis 130 Jugendliche aus.
Markus Sidler, Vorstandsmitglied von Pro Holz Schwyz, bereiten neben den Lernendenzahlen die steigenden Kosten der Berufsbildung Sorgen. So wurde beispielsweise die Lehre für Zimmerleute von drei auf vier Jahre erhöht. Das bedeutet, dass es 2017 keine Lehrabgänger gibt. Für Sidler fällt dabei vor allem die Anzahl Tage für die Überbetrieblichen Kurse ins Gewicht, die von 27 auf neu 46 Tage steigt. «Diese Kosten müssen komplett vom Arbeitgeber getragen werden. Es entstehen dadurch einerseits externe Kosten in Form von Kursbeiträgen, andererseits entgehen den Lehrbetrieben produktive Leistungen der Lernenden.» Auch die Kurstage bei den Schreinern werden von 40 auf 44 bis 48 Tage erhöht. Heinz Steiner bemängelt, dass Hochschulen von Bund und Kantonen Jahr für Jahr mehr Geld erhalten, die finanzielle Last der handwerklichen Berufsbildung aber immer mehr auf die Lehrbetriebe abgewälzt werde. «Viele kleine Betriebe können sich keine Lernenden mehr leisten.»
Im Rahmen des Projekts «Holzimagination», das durch die öffentliche Hand im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP), das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und die Schwyzer Kantonalbank mitfinanziert wird, hat Pro Holz Schwyz in den letzten Wochen in der Kaweba-Halle in Seewen einen mobilen Pavillon aus Holz erstellt. 24 Lernende aus dem Kanton Schwyz sind am Pavillonbau beteiligt. Das Projekt soll die Vernetzung zwischen Unternehmen, Lernenden und Schulen fördern sowie der Bekanntmachung der Holzberufe dienen.
Der Pavillon wird erstmals ab dem 28. November am Einsiedler Weihnachtsmarkt zu sehen sein. Im Anschluss wird er an verschiedenen Standorten im Kanton Schwyz aufgestellt. Er steht für Ausstellungen, Konzerte oder Events zur Verfügung.
www.holzimagination.chwww.vssm-schwyz.chVeröffentlichung: 19. November 2015 / Ausgabe 47/2015
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