Bald haben nur noch Ladegeräte Kabel


Bürstenlose Motoren und maschinenschonende Elektronik ergeben, mit immer leistungsfähigeren Akkus, Handmaschinen für fast jeden Montagebereich. Bild: Panasonic
Bürstenlose Motoren und maschinenschonende Elektronik ergeben, mit immer leistungsfähigeren Akkus, Handmaschinen für fast jeden Montagebereich. Bild: Panasonic
Elektrowerkzeuge. Gerade im Montagebereich sind die technischen Möglichkeiten und die Qualität der Handmaschinen von grosser Wichtigkeit. 2014 wurde viel Modellpflege betrieben und noch mehr in die Akkutechnik investiert, dieser Trend wird weiterhin anhalten.
Elektrogeräte für den Montagebereich sind Begleiter, auf die sich jeder Handwerker voll verlassen können muss. Umso interessanter sind natürlich die Möglichkeiten, die sich in diesem Bereich durch Neuentwicklungen ergeben. Die Hersteller solcher Handmaschinen sind sich dessen bewusst. Entsprechend werden viele Modelle überarbeitet und mit zusätzlichen Angeboten ergänzt.
Die Maschinentechnik hat einen Vorwärtssprung durch die bürstenlosen Motoren und die oft stark verbesserte Elektronik erlebt. Letztere verhindert ein Überlasten und Überhitzen oder sorgt für eine gleichmässigere Leistungsabgabe. Die Motoren werden stärker und haben eine markant verlängerte Lebensdauer. Dies ist gerade im rauhen Einsatz auf Baustellen von grosser Wichtigkeit. Die Modellpflege ging im vergangenen Jahr bei vielen Herstellern noch viel weiter. Die Optimierung in der Handhabung und auch das Eliminieren von unnötigen Vibrationen gehörte genauso dazu wie Erhöhen der Gehäusestabilität.
Das bessere Leistungsvermögen der Motoren bringt auch deutlich bessere Möglichkeiten bei den kabellosen Geräten. Dort kommt noch die lineare Verbesserung der immer stärker werdenden Akkus und den leistungsfähigeren Ladestationen dazu.
Im Akkumaschinenbereich sehen auch alle Hersteller die rosigste Zukunft. Durch die wachsenden Möglichkeiten verschiebt sich der Markt immer weiter in dieses Gebiet. Verschiedene Produzenten prognostizieren denn auch, dass in nicht allzu ferner Zukunft wohl nur noch sehr starke Maschinen mit hohen Drehzahlen einen Kabelanschluss benötigen werden. Tatsache ist bis jetzt, dass selbst Kapp- und Gehrungssägen schon als leistungsfähige Akkumaschinen erhältlich sind.
Neben dem Umstand, dass sich die Angebots-paletten der verschiedenen Hersteller angleichen, zeichnen sich drei Leistungsbereiche ab, die von allen angeboten werden: 10,8 V für kleine, handliche Geräte, 18 V für fast alles und 36 V, wo sehr viel Leistung notwendig ist. Letzteres wird auch mit Doppelakkus gelöst, damit durchgängig mit 18 V gearbeitet werden kann. Die Akkus sind dabei so konstruiert, dass sie auf alle Maschinen von dem jeweiligen Typ passen und somit auch die gleichen Ladegeräte benötigen. Für den Verbraucher ist auch der Trend, die jeweiligen Bestandteile individuell zusammengestellt kaufen zu können, von Vorteil. Überflüssiges fällt somit weg.
Auf den folgenden Seiten haben verschiedene Maschinenhersteller Auskunft über ihre wichtigsten Veränderungen gegeben, was im auslaufenden Jahr bezüglich Elektrowerkzeuge für den Montagebereich entstanden ist und womit 2015 gerechnet werden darf.
Von einem Siegeszug der Akkugeräte wird bei Metabo Schweiz für das Jahr 2014 gesprochen. Fast jedes zweite verkaufte Gerät war kabellos. Dabei wurden viele kleine, leichte und handliche Geräte im Bereich 10,8 V neu auf den Markt gebracht. Die «Quick»-Geräte, mit ihren abnehmbaren Bohrfuttern und aufsetzbaren Winkelgetrieben, sorgen dabei für noch mehr Kompaktheit.
Ganz wichtig ist aber die 18-V-Plattform, in der ab 2015 mehr als vierzig Geräte mit der gleichen Batterie und dem gleichen Ladegerät betrieben werden können. Auch kauft der Anwender nur noch die Geräte, die er wirklich braucht, und hat somit genau die richtige Anzahl Akkus und Ladegeräte.
Im laufenden Jahr wurde noch speziell die ganze Kernproduktgruppe der Winkelschleifer erneuert. Für alle Handwerker sind Staubsauger, welche mit den Geräten verbunden werden können und leicht zu transportieren sind, eine Erleichterung auf Montage. Auch da wurde viel Arbeit geleistet. Anfang nächsten Jahres werden dann auch Akku-Kapp- und Gehrungssägen erwartet. Gerade dies dürfte interessant werden, da die Firma erst gerade ihr netzabhängiges Sortiment mit halbstationären Maschinen erweitert hat. Aber nicht nur der Akkubereich wird ausgebaut: Mit dem kommenden Jahr werden auch neue, schwere Bohrhämmer mit verbesserten Schlagleistungen auf den Markt kommen.
Mit einem 25-Jahr-Jubiläum ist die Kappschienensäge von Mafell natürlich keine Neuheit mehr, aber ein Zeichen für eine grosse Konstanz in der Weiterentwicklung und Erfolg eines Ablängkonzeptes. Die Schnitte werden entlang der «KSS»-Auflageschiene geführt, die fest mit der Handkreissäge verbunden ist. Mit der auf der Schiene abgebildeten Gradskalierung für Gehrungsschnitte und dem verstellbaren Anschlagnocken an der Schienenunterseite werden ohne vorheriges aufwendiges Anzeichnen mit Schmiege oder Winkel die Schnitte angesetzt.
Aber nicht nur das silberne Jubiläumsmodell haben das Mafell-Jahr geprägt. Die Firma ist grundsätzlich im Sortiment grösser geworden und hat neben Absauggeräten auch verschiedene Akkubohrschrauber im Bereich 10,8 V und 18 V neu im Angebot.
Mit einem 36-V-Akkupacket wird die jetzt auch kabellose Kappschienensäge «KSS 400 36 V» betrieben. Die etwas kleinere «KSS 300» soll in nicht allzu ferner Zukunft mit einem 18-V-Akku folgen.
Die Firma Hitachi wird neu seit September 2014 von der Revotool AG in der Schweiz vertreten. Hitachi hat schon vor vielen Jahren ihre damals schon starken Bohrhämmer mit Akkus angeboten. Die fortschreitende Entwicklung hat die Leistung und speziell auch die Ausdauer massiv vergrössert. Für ihren 36-V-Bohrhammer wird ein 30-Ah-Akkurucksack geboten. Dieser wird auch speziell von Stadtbetrieben im Gartenunterhaltsbereich intensiv genutzt und hat somit seine Leistungsfähigkeit schon ausreichend bewiesen.
Es wurde und wird noch viel im Bereich der kabellosen Handmaschinen gemacht und so gibt es neben einem sehr grossen Standardsortiment auch eine Handhobelmaschine und einen Tacker für Klammern und Stifte mit Akkubetrieb.
Panasonic setzt sehr grossen Wert auf die eigene Fertigung der Geräte, Akkus und der Ladetechnik. Die Firma hat sich ganz dem netzunabhängigen Arbeiten verschrieben. Neu sind duale Maschinen im Angebot, die den Akku erkennen und mit 14,4 V oder 18 V betrieben werden können. Wie heute mehrheitlich üblich sind aber auch sonst die Batteriepakete auf verschiedenen Maschinen verwendbar.
Neben den Stich- und Säbelsägen gibt es auch Handkreissägen und das Angebot an Kartuschenpistolen mit Akkubetrieb wurde ausgebaut.
In nächster Zeit können von Panasonic vor allem stärkere Akkus zu erwarten sein, die ein längeres Arbeiten mit grösseren Kräften ermöglichen.
Im Mittelpunkt bei Milwaukee stand im auslaufenden Jahr der Ausbau des Sortiments bei Akkuwerkzeugen. Besonders gefragt sind bei Profis Geräte der 18-Volt-Klasse wegen ihrer Kombination aus Leistung, Handlichkeit und Flexibilität bei verschiedensten Einsatzbedingungen. Neue, leistungsstarke Geräte mit 18 Volt wie eine Akkuhandkreissäge sowie eine Akku-Kapp-und Gehrungssäge zeigen, dass heute mit der Akkutechnik Anwendungsfelder erschlossen werden können, die bis vor kurzer Zeit noch undenkbar waren. Vor allem die «FUEL»-Technologie sorgt für Verbesserungen bei der Leistungsfähigkeit. Dabei kommen bürstenlose Motoren, eine verbesserte Geräteelektronik mit Leistungsmanagement und schnellem Überlastschutz sowie Akkus mit Einzelzellenüberwachung zum Einsatz. Das Ergebnis sind eine bis zu zehnmal längere Lebensdauer des Motors und eine Verdoppelung der Leistung und Laufzeit mit einer Ladung.
Auch zukünftig wird die Akkutechnologie weiter auf dem Vormarsch sein und mit 5 Ah sowie 6 Ah Leistung die kabellosen Geräte noch stärker und ausdauernder machen.
Die Akkutechnologie ist auch bei Fein ein wichtiges Segment. Die neue Akkuschrauberlinie hat diesen Marktbereich für die Firma verdoppelt. Wichtige Stationen waren aber auch die Anfang Jahr lancierte Compact-Winkelschleiferlinie und der Staubsauger. Letzterer rundet das Angebot aller Handmaschinen ab. Weitgehend staubfreies Arbeiten bei Montagearbeiten und auch in der Werkstatt gehören zum Standard, den eine Maschine ermöglichen muss. Die Verbesserungen bei der Staubführung und den Anschlüssen erforderten auch ein eigenes, den Anforderungen angepasstes Absauggerät.
Das oszillierende Multifunktionswerkzeug «MultiMaster» ist das wohl bekannteste und für den Hersteller wichtigste Produkt. Diese Linie wurde technologisch weiterentwickelt, was zu 35 % mehr Leistung, einer 50 % geringeren Geräuschentwicklung und 70 % weniger Vibrationen geführt hat.
Durch die Programmerweiterung verfügt die Firma über ein sehr breites Oszillierersortiment am Markt. Der Ausblick ins nächste Jahr zeigt verschiedene Neuentwicklungen und Verbesserungen. Erwartet werden Neuheiten im Bereich Akkuoszil-lierer, Akkuschrauber, Metallschleifer sowie Oszillationsschleifer.
Die Einführung von «Wireless Charging» bei Bosch läutet eine neue Entwicklungsstufe bei den Ladestationen von Akkus ein. Durch das Auflegen des eingesetzten Batterieteiles auf die Ladeplattform wird eine permanente Einsatzbereitschaft des Tools und eine komplette Integration des Lagevorgangs in den normalen Arbeitsprozess ermöglicht.
Dies ist insbesondere bei Arbeiten wie dem Montagebereich eine Erleichterung, welche die Mobilität steigert. Die Technik des induktiven Ladens wird schon länger für Geräte in Feuchtbereichen verwendet und wurde jetzt zusammen mit den grossen Akkus für die professionelle Anwendung optimiert und für den speziellen Einsatzbereich angepasst. Die permanente Weiterentwicklung der Akkupacks hat in den letzten drei Jahren Leistungen von anfangs 3,0 Ah bis heute 5,0 Ah gebracht. In naher Zukunft kommen noch höhere Kapazitäten, was die möglichen Maschinenlaufzeiten nochmals verlängert.
Die laufenden Verbesserungen haben bei vielen Produkten des sehr umfangreichen Sortiments zu positiven Resultaten bezüglich Funktionsweise, Kompatibilität und Lebensdauer geführt. Eine Konsequenz daraus ist auch die Möglichkeit, Komponenten im «Click & Go»-System frei zusammenstellen zu können und somit Überflüssiges zu vermeiden. Auch wurde ein «Mobility-System» für den Transport von Geräten und Zubehör geschaffen.
Zu den Neuheiten aus dieser umfassenden Modellplege gehört auch der erste Rotationslaser mit Diebstahlschutz. Mit dem Empfänger, der gleichzeitig Fernbedienung ist, ist das Sendegerät auf diesen fixiert und beide Stationen sind Alarmgesichert. Die Maschinen im Bereich 18 V und 10,8 V erfuhren zudem eine Ausweitung. Im nächsten Jahr sollen die 18-V-Systemtools stark erweitert werden, was beispielsweise die kabellose Stichsäge «GST 18 V-LI-S» hervorbringen wird.
Bei Festool liegt ein sehr grosses Augenmerk auf Systemlösungen, die Firma will nicht Maschinen anbieten, ohne eine weiterreichende Lösung zu haben. Das bedeutet konkret, dass beispielsweise zum neuen Bohrhammer «BHC 18 LI» passende Bohrer und auch eine Bohrstaubdüse angeboten werden. Diese lässt sich dann wieder an die Absauggeräte anschliessen. Mit diesen Staubsaugern lässt sich aber auch die neue Montagehilfe «CT WINGS» via Vakuum an der Wand oder Decke befestigen. Somit kann beispielsweise eine Wasserwaage gehalten werden und dennoch ist eine Hand frei, um einen Punkt zu markieren. Bei den reinen Handmaschinen für den Montagebereich brachte das laufende Jahr den Oszillierer, der gemäss der Firmenphilosophie mit einem breiten Zubehörsortiment eingeführt wurde. Die Akkutauchsäge konnte da an ein bereits gut funktionierendes Sortiment anschliessen.
Veröffentlichung: 18. Dezember 2014 / Ausgabe 51-52/2014
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