Aus der Lehre in den Beruf
Interessiertes Zuhören beim Verband Schreiner Thurgau. Bild: Verband Schreiner Thurgau
Interessiertes Zuhören beim Verband Schreiner Thurgau. Bild: Verband Schreiner Thurgau
Berufseinstieg. Der Verband Schreiner Thurgau organisierte für seine 50 Lernenden ein eintägiges Seminar, um ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Anhand von drei Workshops wurden Themen vertieft, beispielsweise wie man sich richtig bewirbt.
Die Prüfungen und die Lehrabschlussfeier haben sie hinter sich, die berufliche Zukunft ruft. Nun gilt es, das Gelernte im täglichen Berufsleben um- und einzusetzen. 40 der 50 Lernenden, die bei Betrieben des Thurgauer Schreinerverbands ihre Lehre machten, sind zum Seminar «Schritt ins Arbeitsleben» erschienen. Die anderen 10 sind schon in der Rekrutenschule.
«Sie werden als Arbeitnehmer nun anders gemessen und Ihr Arbeitgeber hat Erwartungen an Sie, denn Sie verdienen einen Lohn von 4018 Franken pro Monat», erinnerte Heinz Fehlmann, Präsident des Verbands Schreiner Thurgau, die Jugendlichen. Er strich in seiner Rede vor allem die Tugenden heraus, die die neuen Schreiner mit in den Berufsalltag bringen sollen.
Gesund, ausgeruht und pünktlich sollen sie jeweils zur Arbeit erscheinen. Sie sollen sich Tagesziele setzen und sich über eine Weiterbildung aktiv Gedanken machen: «Machen Sie eine Weiterbildung als Projektleiter, denn die ganze Branche lechzt nach diesen Fachleuten», meinte Fehlmann. Und weiter: «Als Mitglied eines Teams erwartet man von Ihnen Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft.» Drei Workshops boten den jungen Schreinern die Möglichkeit, sich eingehend mit verschiedenen Themen zu befassen.
So wurde ihnen im ersten Workshop klargemacht, dass sie von nun an einen anständigen Lohn haben werden und es nicht darauf ankommt, wie viel man verdient, sondern wie viel man ausgibt. Die Jugendlichen sollten sich finanzielle Sicherheiten schaffen und das Geld in Depots und dritter Säule anlegen, einen Teil des Nettolohns zur Seite legen und vor allem die Finger von Privatkrediten lassen.
Im zweiten Workshop wurde den Lernenden beigebracht, wie sie sich erfolgreich bewerben. Der Fokus lag dabei auf dem Begleitschreiben, dem Aufbau des Lebenslaufs und auf verschiedenen Tipps zum Auftreten beim Vorstellungsgespräch.
Beim dritten Workshop lernten die Schreiner schliesslich, wie es nach der Lehre weitergehen und wie die berufliche Laufbahn aussehen könnte.
Der Kurs wurde durch Geschicklichkeitsübungen mit dem Auto aufgelockert: So sollte der Lenker während des Fahrens einen Tennisball in einer Schale halten, die auf der Kühlerhaube platziert war.
Für viele, die noch keine Stelle gefunden haben, kommt nach der Lehre die Leere. Doch es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Folgende Szenarien schlägt die Berufsberatung vor:
Eine Zweitlehre: Im Anschluss an ein eidgenössisches Berufsattest (EBA) kann eine zwei- oder dreijährige zusätzliche Ausbildung absolviert werden, um ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) in der Branche zu erlangen. Wer das EFZ in der Tasche hat, hat die Möglichkeit zur höheren Berufsbildung oder gar zur Berufsmaturität.
Ein Auslandsaufenthalt: Sich in jungen Jahren im Ausland Erfahrung anzueignen und eine Sprache zu vertiefen, ist nie falsch und hilft beim späteren Bewerbungsprozess. Militär- oder Zivildienst: Früher oder später ruft der Militär- oder der Zivildienst. Mancher zieht es vor, den Dienst gleich nach der Lehre zu leisten.
Netzwerken: Wer noch keine Arbeit gefunden hat, sollte Kontakte nutzen und es auch mit Blindbewerbungen versuchen.
www.berufsberatung.chVeröffentlichung: 09. August 2018 / Ausgabe 32-33/2018
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