In 30 Sekunden aufgebrochen
Mit Fachwissen und handwerklichem Geschick kann der Schreiner dem Einbrecher das Leben im Bereich Fenster und Türen zusätzlich schwer machen. Bild: Fotolia
Mit Fachwissen und handwerklichem Geschick kann der Schreiner dem Einbrecher das Leben im Bereich Fenster und Türen zusätzlich schwer machen. Bild: Fotolia
Einbruchschutz. Viele Liegenschaften in der Schweiz sind ungenügend gegen Einbrüche gesichert. Für Schreinereien bieten sich in diesem Bereich interessante Marktchancen. Eine Nische, die es zu erkennen und zu besetzen gilt.
Die Schweiz gilt als Eldorado für Einbrecher. Alle acht Minuten steigt in ein Haus oder eine Wohnung ein Einbrecher ein. Der Bund vermeldet rund 70 000 Einbruchdiebstähle pro Jahr – Tendenz steigend. Trotz dieser beängstigenden Entwicklung steckt das Thema Einbruchschutz hierzulande noch in den Kinderschuhen, wie Marcel Imhof, Geschäftsführer der Batishield AG in Zürich und Referent für Sicherheit und Einbruchschutz an der Höheren Fachschule Bürgenstock, informiert. Diese bietet zum gleichnamigen Thema ein Praxisseminar für Schreinerinnen und Schreiner an, denn: «Sicherheit und Einbruchschutz stellen gerade für Schreinereien interessante Chancenfelder dar, um neue Kunden zu gewinnen und Aufträge zu generieren», unterstreicht Marcel Imhof.
Leider unterschätzen offenbar noch viele Schreiner das vorhandene Potenzial dieser Thematik, die längst nicht mehr nur im Winter aktuell ist und nur Stadtgebiete betrifft.
Welche Bereiche eines Hauses sind für Einbrüche besonders gefährdet? Laut Marcel Imhof steigen Einbrecher häufig durch ungenügend gesicherte Türen, Fenster, Tore, Lichtschächte, Dachfenster und sonstige Öffnungen in ein Haus ein. «80 % aller Einbrüche werden mit einfachstem Werkzeug wie Schraubenzieher oder Stechbeitel innerhalb weniger Minuten ausgeführt», berichtet Marcel Imhof. Ein Standardfenster werde gar innert 30 Sekunden aufgebrochen; abschliessbare Fensterverschlüsse täu- schen eine falsche Sicherheit vor. Dabei liessen sich auf bestehende Fenster relativ einfach zusätzliche Fenstersicherungen oder Zusatzverriegelungen einbauen. Bei Türen zum Beispiel sollte der Schlosskasten bohrgeschützt oder aber mit einer Bohrschutzeinlage versehen sein. Eine Schutz- und Sicherheitsgarnitur bietet höchstmöglichen Schutz gegen allfälliges Abbrechen, Abdrehen, Ausreissen und Aufbohren.
«Mit der Montage von einzelnen Verbesserungen an Türen und Fenstern ist es allerdings nicht getan», sagt Marcel Imhof. Vielmehr brauche es eine ganzheitliche Sicherheitsberatung, um die Risikolage eines Hauses zu beurteilen und optimale Lösungen zu erarbeiten. Durch eine Weiterbildung zum Thema Sicherheit und Einbruchschutz erhalten Schreinerinnen und Schreiner nicht nur die Kompetenz, die Risiken eines Hauses fachgerecht einzuschätzen und auf Mängel hinzuweisen, sondern auch die optimalen Sicherheitsmassnahmen zu planen und auszuführen.
«Mit diesem zusätzlichen Fachwissen schaffen sich die Schreinereien neue Marktchancen. Ihre Monteure an der Front können als ‹Türöffner› neu Aufträge im Bereich Sicherheit generieren», betont Marcel Imhof. Die Absolventinnen und Absolventen des Seminars an der HF Bürgenstock werden zudem mit dem Zertifikat «Einbruchschutzspezialist» ausgezeichnet. In der Kommunikation mit bestehenden und potenziellen Kunden bedeutet diese Auszeichnung ein weiteres, überzeugendes Argument.
www.hfb.chwww.batishield.chDie Seminarausschreibung zum Thema «Sicherheit und Einbruchschutz vom Schreiner» von der HF Bürgenstock ist unter der Rubrik «Bildung» auf Seite 26 zu finden.
Veröffentlichung: 09. Oktober 2014 / Ausgabe 41/2014
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