Ruedi Lustenberger: «Schaffen wir das?»
Blickt besorgt vom Entlebuch aus auf das Geschehen im In- und Ausland: alt Nationalrat und VSSM-Zentralpräsident Ruedi Lustenberger. Bild: Franco Mantovani
Blickt besorgt vom Entlebuch aus auf das Geschehen im In- und Ausland: alt Nationalrat und VSSM-Zentralpräsident Ruedi Lustenberger. Bild: Franco Mantovani
Rückblick. Einen Monat nach seinem letzten offiziellen Auftritt im Bundeshaus hält alt Nationalrat und VSSM-Präsident Ruedi Lustenberger Rückschau: Auf das Jahr 2015, auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung und auf das Verbandsjahr. Und er stellt sich eine zentrale Frage.
Was fällt spontan ein, wenn man das Jahr 2015 Revue passieren lässt? Die Aufgabe der Stützung des Schweizer Frankens durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), die Turbulenzen rund um den Verbleib Griechenlands in der Eurozone, der nicht enden wollende Krieg im Nahen Osten und damit verbunden ein noch nie dagewese-ner Flüchtlingsstrom in Richtung Westeuropa, die weltweite Verunsicherung vor selbstmörderischen Terrorakten.
Dabei geht fast vergessen, dass die nationale Politik etwas nach rechts gerutscht ist (mir kanns recht sein), wir seit rund zwei Wochen einen neuen Bundesrat haben, die Umsetzung der Einwanderungsinitiative nach wie vor auf sich warten lässt, die Jahresteuerung minus ein Prozent beträgt und die Budgets von Bund, Kantonen und Gemeinden in die roten Zahlen abgerutscht sind.
Wie haben sich die Schreiner und ihre Unternehmungen in diesem Umfeld behauptet? Es ist für sie nicht einfacher geworden. Die Auftragsbücher sind zwar nach wie vor gut gefüllt, aber die Konkurrenz aus dem benachbarten Ausland drückt auf die Preise und somit auch auf Ertrag und Gewinn.
Wie verhält sich der VSSM in dieser Situa-tion? Im Wissen, dass gerade auch in schwierigeren Zeiten das beste Kapital einer Unternehmung im gut ausgebildeten Personal liegt, hat der Verband vor einem Jahr seine Bildungsinitiative gestartet. Bis Mitte 2016 sind wir mit unserer Schreiner-Roadshow im ganzen Verbandsgebiet unterwegs und sensibilisieren unsere Basis so auf die Wichtigkeit der Weiterbildung.
Parallel dazu fanden nicht weniger als 16 dezentrale Anlässe zum Thema «Brandschutz» statt, welche von über 1600 Teilnehmern besucht wurden. Für das Jahr 2016 stehen zudem die Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrages, der Tag der offenen Türen am 21. Mai und die Nachfolge im Zentralpräsidium in Vordergrund.
Nach 16 Jahren Parlamentstätigkeit im Nationalrat verfolge ich die internationale und nationale Politik nun aus der Vogelperspektive vom Napf aus. Die ganze Welt scheint an den Folgen der Globalisierung aus den Fugen zu geraten.
Die Annehmlichkeiten der Einheitswährung in Europa, die offenen Grenzen, die frei verfügbare weltweite Mobilität von Gütern und Personen: sie haben, wie andere Medaillen auch, eine Kehrseite. Es stimmt nachdenklich, wie rat- und hilflos die internationale Politik gegenüber der globalen Völkerwanderung, dem internationalen Terrorismus und dem Klimawandel agiert. Da klingt der Satz «Wir schaffen das!» mehr verzweifelt als überzeugend. Die weit verbreitete Verängstigung, dass unsere Gross- und Urgrosskinder die Spätfolgen der globalen Völker- und Religionsvermischung einmal bitter bezahlen müssen, ist realer, als manche Politiker es zugeben wollen.
Wir sind aufgefordert, uns viel mehr als bisher auf unsere traditionelle christlich abend- ländische Kultur und ihre Werte zu besinnen. Mehr noch, wir müssen mit Überzeugung dafür einstehen und sie konsequent durchsetzen. Das künftige Wohl unseres Landes und unseres Volkes beruht weit mehr in unseren gut eidgenössischen Werten im Inneren als in der erschreckend beliebig gewordenen modernen Multi-Kulti-Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen, liebe Berufskolleginnen und -kollegen, geschätzte Leserinnen und Leser der SchreinerZeitung, ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.
Veröffentlichung: 24. Dezember 2015 / Ausgabe 52-53/2015
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