Ein hart verdientes Alphorn
Cédric (oben) und Daniel zeigen das prächtige Resultat ihrer Vertiefungsarbeit. Bild: Schüpbach, Witschi
Cédric (oben) und Daniel zeigen das prächtige Resultat ihrer Vertiefungsarbeit. Bild: Schüpbach, Witschi
Experiment. Die beiden Emmentaler Cédric Schüpbach und Daniel Witschi haben für ihre Vertiefungsarbeit im vierten Lehrjahr zum Thema Kultur lieber getüftelt als geschrieben. Entstanden ist ein Alphorn und nebenbei sogar noch eine spannende Dokumentation ihres Vorgehens.
«Am Anfang dachten wir, es sei kein Problem, so ein Alphorn zu bauen, doch als wir einmal anfingen, merkten wir schnell, dass es viel zu tun gibt. Wir machten sogar noch Witze über den Alphornbauer Hansrudolf Bachmann und fragten uns, was er wohl in den 80 Stunden sonst noch alles mache. Mit der Zeit verging uns das Lachen allmählich. Am schwierigsten war für uns, das Becherrohr herzustellen, da es viele genaue Verklebungen mit sich bringt. Das Mundstück hat es auch noch in sich, da die Durchmesser und Konusse eingehalten werden müssen», schreiben Cédric Schüpbach und Daniel Witschi in ihrer Vertiefungsarbeit. Sie selber haben für die Produktion eines fixfertigen Alphorns 120 Stunden gebraucht.
Nachdem sie sich eher zufällig für das Thema entschieden hatten, ging das Abenteuer richtig los: Sie suchten nach Plänen, holten sich Tipps von einem Profi, organisierten perfekt gelagertes Holz, verklebten die Rohrhälften mit Hilfe von Schlauchbriden, kochten Zierleisten aus Nussbaumholz im Dampfkochtopf weich, wickelten Meter für Meter Peddigrohr auf und nahmen schliesslich selber Unterricht im Alphornblasen. Inzwischen sind sie mit ihrem Alphorn auf Tournee und zeigen das Instrument mit Stolz ihren Freunden und Bekannten: «Wir werden das Alphorn nun von Zeit zu Zeit einander weitergeben und üben zu spielen. Wenn wir im Alter nicht mehr so viel Puste haben, verkaufen wir es und gehen mit dem Geld in die Ferien.» Die hätten sie sich eigentlich schon jetzt verdient. Für die Vertiefungsarbeit haben sie übrigens die Note 5,5 erhalten. Da das Alphorn selber nicht Bestandteil der Vertiefungsarbeit war, wurde es auch gar nicht bewertet. Ihre informative Dokumentation gibt es unter dem unten stehenden Link als Download.
www.tiny.cc/alphornVeröffentlichung: 07. März 2013 / Ausgabe 10/2013
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