Ein Ende und ein Anfang

Die neue Kollektion von «Team by Wellis» wird weiterhin in Willisau produziert. Bild: Wellis Möbelfabrik AG

Möbelkrise.  Die Schweizer Möbelhersteller kämpfen um ihr Überleben. Die Wellis Möbelfabrik AG in Willisau hat vergangene Woche aufgeben müssen und ihre Bilanz deponiert. Doch für die meisten Mitarbeiter und die Produktion der Marke «Team by Wellis» soll es eine Lösung geben.

Wieder gibt es schlechte Nachrichten aus der Schweizer Möbelhersteller-Szene. Die Wellis Möbelfabrik AG im luzernischen Willisau, ein klingender Name in der Branche, hat den Überlebenskampf verloren und ihre Bilanz deponieren müssen. Am Mittwoch vergangener Woche hat das Bezirksgericht Willisau den Konkurs eröffnet.

«Es ist kein Geld mehr da, um weiterzumachen», sagt Kurt Bläuer, der Anfang Jahr als Geschäftsführer eingestiegen ist. Damals war die Idee, dass er das Amt interimistisch annimmt und die Firma danach in andere Hände übergibt. Jetzt ist daraus zwangsläufig ein endgültiges Engagement geworden.

Der Druck sei in den letzten Monaten zu gross geworden, sagt Bläuer. Auch die Wellis Möbelfabrik AG sieht sich also als Opfer der Frankenaufwertung von 2015.

Gleicher Eigentümer, andere Firma

Immerhin gibt es in Tagen der Krise in Willisau auch Hoffnung. Für die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – 44 von 47 – hat man laut Bläuer eine Lösung gefunden: Sie werden mitsamt dem Willisauer Werk von der Möbelfabrik Bläuer AG im bernischen Biglen übernommen. Die Bläuer AG – der Name sagt es – wird von Kurt Bläuer geführt. Auch in Bezug auf die Besitzverhältnisse besteht eine Verbindung: Starker Mann ist wie bei der Wellis Möbelfabrik der umtriebige Investor Rolf Kasper.

Laut Bläuer soll auch die Marke «Team by Wellis» weiterhin in Willisau produziert werden können. Denn dank der organisatorischen Änderungen ergäben sich Synergien in den Bereichen Geschäftsführung, Software und Einkauf. «Wir können das zusammengeführte Unternehmen sinnvoll strukturieren», sagt Bläuer. Die Möbelfabrik Bläuer hatte bislang 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, neu sind es rund 60.

www.blauer.ch

mf

Veröffentlichung: 25. Mai 2016

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